Die Kirche könne selbstbewusst auf ihr vielfältiges Engagement im künstlerischen und kulturellen Bereich blicken, sagte Kardinal Marx bei einem Künstlerempfang der Erzdiözese am Mittwoch. Durch Kirchenchöre, Orchester, Kirchenräume und kirchliche Museen kämen viele Menschen mit Kunst in Berührung.
In einer Zeit, in der viele, darunter auch Kirchgänger, die christliche Symbolik nicht mehr lesen könnten, gelte es mitzuhelfen, diese Symbolik verständlich zu machen.
Kunst mache Städte lebenswert
Kirche müsse mit dazu beitragen, "dass unsere Städte so sind, dass sie für den Menschen lebenswert sind", betonte Marx. Dazu gehöre auch Kunst, "denn ohne Kunst kann man nicht leben". In Zeiten kleiner werdender Gemeinden Kirchen abzureißen oder zu profanieren, müsse "das Äußerste sein", sagte der Kardinal.
Auch die Bevölkerung, egal ob Kirchgänger oder nicht, hänge an den Kirchen und setze sich für deren Erhalt ein. Entscheidend sei der Respekt vor dem konsekrierten Raum: "Da macht man nicht einfach 'Schwamm drüber' und weg, das geht nicht!"
Gutes Beispiel: Faust-Festival in München
Eine beispielhafte Zusammenarbeit von Kirche und Kunst stellt laut Mitteilung das Faust-Festival in München im kommenden Jahr dar. Verschiedene Kulturinstitutionen, darunter die Erzdiözese München und Freising, werden sich von 23. Februar bis 29. Juli unter anderem in Ausstellungen, Konzerten und Führungen mit dem Faust-Stoff auseinandersetzen.
So stehen Großprojekte in Innenstadtkirchen auf dem Programm, für das junge Lichtdesigner der Münchner Staatstheater mit dem Kulturmanagement des Erzbistums und den Pfarreien Konzepte erarbeiten. Zehn vornehmlich bildende Künstler zeigen in der Pfarrkirche Sankt Margaret ihre Annäherungen an Fragen des "Faust".