Experten beraten über Schimmelbefall an Orgeln

Pustekuchen

Der Klimawandel dringt in die Kirchen Mitteldeutschlands vor. Denn dort führen die Temperaturänderungen und ein verändertes Nutzungsverhalten zu einem vermehrten Schimmelbefall an Orgeln.

Die Orgel bald als Welterbe? / © Jörg Loeffke (KNA)
Die Orgel bald als Welterbe? / © Jörg Loeffke ( KNA )

Von den Mikroben gingen allerdings keine generellen Gesundheitsgefährdungen aus, hieß es am Montag auf einem Kolloquium "Ursachen des Schimmelbefalls an Orgeln" der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) in Erfurt. Im Evangelischen Augustinerkloster der Landeshauptstadt beraten noch bis diesen Dienstag Experten der Denkmalpflege, Mikrobiologen, Organisten, Bauphysiker und andere Fachleute aus ganz Deutschland die Ergebnisse des seit 2014 laufenden Forschungsprojektes.

Über den Zustand von 400 der insgesamt 3.996 Orgeln auf dem Gebiet der EKM - im Kern Thüringen und Sachsen-Anhalt - hatten zuvor etwa 400 Kirchgemeinden über eine Online-Befragung informiert, sagte der Orgelreferent der Kirche Christoph Zimmermann. Etwa 50 der zum Teil sehr alten und aus berühmten Werkstätten wie Silbermann oder Ladegast stammenden Instrumente seien anschließend näher untersucht worden, davon 19 besonders intensiv.

Handlungsempfehlungen

In einem weiteren Forschungsprojekt sollen nun Handlungsempfehlungen für die Kirchgemeinden entwickelt werden, sagte der Finanzdezernent der EKM, Stefan Große. Er hoffe, dass sich daran auch die bisherigen Partner wie die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung sowie das Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie weiter beteiligten.

Insgesamt wurden nach seinen Angaben bisher 260.000 Euro für die Erforschung des Schimmelbefalls an den Orgeln ausgegeben.


Quelle:
epd