Das Laien-Gremium warnte zudem am Samstag in Bonn auf seiner Vollversammlung "grundsätzlich vor einer weiteren Liberalisierung des Ladenschlusses am Sonntag, insbesondere, da derzeit in mehreren Bundesländern Gesetzesinitiativen diskutiert werden". Ähnlich hatte sich Mitte November bereits das Kolpingwerk Deutschland positioniert.
Vor Verabschiedung des Beschlusses war es zu einer längeren Debatte gekommen. Darin wurde unter anderem auch daran erinnert, dass etwa auch Sonntagsverkäufe in Kindertagesstätten veranstaltet würden. Zudem gebe es beispielsweise Klosterläden, die sonntags zum Verkauf einlüden. Allerdings gehe es bei der ZdK-Initiative um abhängig Beschäftigte, denen keine Wahl bleibe, wie betont wurde.
Das ZdK argumentiert mit dem Grundgesetz. Der Sonntag sowie die staatlich anerkannten Feiertage sollten als "Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung" gesetzlich geschützt werden. Seit der Föderalismusreform im Jahr 2006 obliegt der Ladenschluss der Zuständigkeit der Länder. Etliche Bundesländer haben seitdem die geltenden Regelungen erheblich gelockert.
Gemeinsame freie Zeit
"Gemeinsame freie Zeit ist für das gesellschaftliche Leben besonders wertvoll", so das ZdK. "Sie gibt den Menschen Gelegenheit für familiären und freundschaftlichen Austausch, gemeinsame Aktivitäten, Feste und Begegnungen." Hierin liege die Bedeutung des Wochenendes, an dem für die meisten Menschen der Alltag unterbrochen werde.
"Diese gemeinsame Zeit ist unerlässlich für Familien, Freundeskreise und Verbände, für Kirchengemeinden und andere religiöse Vereinigungen." Menschen bräuchten "verlässliche und geschützte" Ruhephasen, um Kraft tanken zu können und zu sich selbst zu finden.
Das Laien-Gremium betont zugleich auch, dass die Informations- und Kommunikationstechnologie eine "räumliche und zeitliche Flexibilisierung der Erwerbsarbeit" ermögliche. "Hier liegen auch große Chancen für die Beschäftigten." Es könne aber angesichts "zunehmend individualisierter Zeiten für Erwerbsarbeit, Sorgearbeit und Freizeit" aus dem Blick geraten, "wie wichtig für eine Gesellschaft Zeiten sind, in denen fast alle von Erwerbsarbeit freigestellt sind und deshalb Zeit für gemeinsames Leben und Erleben haben".