Im Jahr 2017 hätten die Kommunen rund 60 Millionen Euro zuschießen müssen, berichtet die "Passauer Neue Presse" und beruft sich dabei auf Zahlen des Amtes.
Kommunen regeln Zuschüsse selbst
Die meisten Sozialbestattungen zählten die Statistiker 2017 in Nordrhein-Westfalen (3.757), gefolgt von Baden-Württemberg (2.311) und Bayern (2.207). Mit 16,9 Millionen Euro hätten die Kommunen in NRW mit Abstand am meisten Finanzhilfe dafür leisten müssen, gefolgt von Bayern mit 6,6 Millionen Euro.
Die Kommunen regeln selbstständig, wie viel Geld sie für die Beisetzungen geben, die Ausgaben variieren daher deutschlandweit. Vor der Übernahme der Kosten werden Einkommen und Vermögen der Hinterbliebenen überprüft. Erstattet werden laut Sozialgesetzbuch Ausgaben für "ortsübliche und einfache, der Würde des Verstorbenen entsprechende Bestattungen".
Einheitliche Standards gefordert
Die Bundestags-Fraktionsvize der Linken, Sabine Zimmermann, forderte im Gespräch mit der Zeitung bundesweit einheitliche Standards für Sozialbestattungen. Aufgrund von Altersarmut und prekären Beschäftigungsverhältnissen erwarte sie einen Anstieg der Zahl von Sozialbestattungen.
Es dürfe nicht sein, so Zimmermann, dass arme Menschen nach ihrem Tod "ein weiteres Mal als arm gebrandmarkt" würden durch "das sichtbar ärmliche Begräbnis und die bescheidene Grabausstattung". In vielen Regionen sei es daher notwendig, "die Leistungen anzuheben, um auch armen Menschen ein würdevolles Begräbnis zuteilwerden zu lassen".