Als wichtige Aufgaben einer neuen italienischen Regierung nennt die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" die Wiederherstellung von Vertrauen sowie einen intensiveren Dialog mit den europäischen Nachbarn. Dieser sei eine unbedingte Voraussetzung, um die großen Herausforderungen Italiens wie Migration "geplant und effektiv angehen zu können". Heute finden in Italien die Wahlen zu Senat und Abgeordnetenkammer statt, außerdem Regionalwahlen in der Lombardei und in Latium.
Menschen sind perspektivlos
Sehr besorgt äußert sich die Vatikanzeitung zum Vertrauen der Italiener in die Zukunft, das seit der Wirtschaftskrise von 2008 stark erschüttert sei. Das Stimmungsbild einer großen Umfrage aus dem vergangenen Jahr zeichne eine "Gesellschaft im Groll", die ärmer und desillusionierter geworden ist. Viele Menschen fehlten Perspektiven. Das betreffe vor allem die Mittelschicht, nicht nur die unteren sozialen Schichten.
Die drei wichtigsten innenpolitischen Herausforderungen sieht die Vatikanzeitung in dem Umgang mit einer "konstanten Alterung der Bevölkerung" mit dem höchsten Anteil Über-60-Jähriger in Europa, die Verringerung der öffentlichen Schulden gemäß den EU-Vorgaben sowie die Belebung des Arbeitsmarktes. Im Süden beträgt die offizielle Arbeitslosenquote gut 20 Prozent; bei Jugendlichen ist sie landesweit rund doppelt so hoch.