1. FC Köln bekommt Stein von Kölner Dompropst

Segen in der Geißbock-Loge

Es ist ein "Schicksalsspiel" für den 1. FC Köln, wenn er am Samstag gegen Mainz 05 spielt und den Abstieg noch verhindern will. Vielleicht hilft nun ein Domstein? Diesen, inklusive Segen, überbringt der Kölner Dompropst im Stadion.

Fans des 1. FC Köln im Stadion / © Federico Gambarini (dpa)
Fans des 1. FC Köln im Stadion / © Federico Gambarini ( dpa )

DOMRADIO.DE: In der Halbzeitpause des FC-Spiels gegen Mainz wird Dompropst Gerd Bachner feierlich im Stadion eine Fiale des Kölner Domes segnen und dem 1. FC Köln schenken. Eine Fiale ist, salopp formuliert, ein Stück vom Kölner Dom, eines dieser schlanken Türmchen aus Stein, die den ganzen Dom zieren. Was hat es mit der Aktion auf sich?

Markus Frädrich (Medienreferent des Kölner Dompropstes): Man möchte seine Verbundenheit zum Ausdruck bringen - der Kölner Dom und der FC haben ja unheimlich viel miteinander zu tun. Der FC hat den Kölner Dom in seinem Logo. Und umgekehrt gibt es im Dom seit 2014 diesen berühmten Gottesdienst  - die Andacht für alle Fußballfreunde zum Auftakt einer neuen Fußballsaison. Mehrere Hundert Fans kommen dann in voller Montur in den Dom, mit Schals, mit Fahnen, und beten dann für eine neue sportlich faire Saison.

Wir haben den FC ganz oft am Dom, zum Beispiel den Geißbock, das Maskottchen, in Stein gehauen. Diese Skulpturen stammen von 1962, als der FC das erste Mal die deutsche Meisterschaft gewonnen hat; der damalige Dombildhauer Werner Meurer hat sie errichtet. Es gibt Kapitelle, die Fußballspieler zeigen, und seit 2017 hat der Kölner Dom auch einen Stern des FC - vor einem der Domportale, im Rahmen des Generationenprojekts der Kulturstiftung Kölner Dom "11.000 Sterne für den Kölner Dom".

DOMRADIO.DE: Aber bislang ist es ja so, dass sich immer alles um den Dom dreht: der erwähnte Stern, der Geißbock, die Fans im Dom. Aber dieses Mal ist es ja umgekehrt, jetzt geht die Fiale zum FC. Wieso?

Frädrich: Weil wir eine Loge bereichern möchten, die schon ganz viel Köln in sich trägt - die Geißbock-Loge im Stadion. Dort gibt es schon den Rhein, der sich auf dem Fußboden durch den Raum schlängelt. Es gibt Stehtische, die an die Kölner Kranhäuser erinnern. Es gibt ein Gitter für Freundschaftsschlösser, das an die Hohenzollernbrücke erinnert. Es gibt ein beeindruckendes Panoramabild der Kölner Skyline. Und jetzt dann eben auch ein offizielles Stück Kölner Dom. Es steht dort schon ein Stück Glasfenster, aber jetzt auch diese Fiale, die die Verbindung ganz offiziell und ganz nah im Stadion herstellt.

DOMRADIO.DE: Und wie läuft das dann ab? Das findet in der Halbzeitpause statt, da gehen sich viele ein Bier und eine Bratwurst holen. Findet die Segnung trotzdem in einem feierlichen Rahmen statt? Kriegen interessierte Fans etwas davon mit?

Frädrich: Das passiert in der Loge, also es wird nicht ins Stadioninnere übertragen in einem kleinen Rahmen, soll auch gar nicht so öffentlichkeitswirksam vonstattengehen. Die Loge ist nur einem kleinen Publikum zugänglich, aber schon so feierlich, dass der Dompropst seinen Segen über die Fiale und dieses kleine Stück Dom sprechen wird, das die Dombauhütte auch noch mit einem Sockel versehen hat und natürlich dem Wappen des 1. FC Köln.

DOMRADIO.DE: Und bei aller Bescheidenheit: Sollte der FC am Samstag gewinnen, dann liegt es sicherlich auch an der Fiale?

Frädrich: Das würde ich natürlich nie behaupten, hoffe es aber natürlich, dass sich der FC im Kellerduell, wo er jeden gedrückten Daumen gebrauchen kann, eben dadurch auch bestärkt wird.

Das Gespräch führte Heike Sicconi.

 

Geißbock-Loge im Rheinenergie-Stadion bekommt Domstein / © Oliver Berg (dpa)
Geißbock-Loge im Rheinenergie-Stadion bekommt Domstein / © Oliver Berg ( dpa )
Quelle:
DR