Bei dem angestrebten Abkommen gehe es darum, "dass die Christen in China ihren Glauben frei praktizieren können", teilte die katholische Deutsche Bischofskonferenz am Dienstag in Bonn mit.
"Bezeugen wir unseren Schwestern und Brüdern in China, dass sie nicht vergessen sind", mahnte Schick, der innerhalb der Bischofskonferenz der Kommission Weltkirche vorsteht. Derzeit gebe es in China mehr als 30 gültig geweihte katholische Bischöfe, die keine staatliche Anerkennung hätten, so der Bamberger Erzbischof. Zudem gebe es 7 Bischöfe, die ohne Zustimmung des Heiligen Stuhls geweiht worden seien.
Die Schwestern und Brüder in China
Besorgt zeigte sich Schick wegen der im Februar in Kraft getretenen Vorschriften zur Verwaltung der Religionen. "Wenn religiöse Aktivitäten wie Glaubensunterweisung, Bibellesen oder gemeinsame Gebete mit harten Strafen belegt werden können, nur weil sie in Räumen stattfinden, die nicht vorher als religiöse Räumlichkeiten registriert worden sind, so liegt hierin eine gravierende Beschneidung der Religionsfreiheit."
Kirchenspaltung
Die rund zehn Millionen Katholiken in China sind gespalten. Rund die Hälfte von ihnen gehört der vom Staat gelenkten offiziellen Kirche an, die andere Hälfte der romtreuen Untergrundkirche. Im Zentrum des Konflikts steht die Frage, ob Peking oder der Heilige Stuhl die Bischöfe ernennen darf. In der Praxis einigen sich beide Seiten in vielen Fällen, doch eine grundlegende Lösung dieses Streitpunkts steht aus.
Am 24. Mai jedes Jahres wird die traditionelle Wallfahrt zum größten chinesischen Marienheiligtum Sheshan in der Nähe von Shanghai veranstaltet. Die katholische Kirche begeht weltweit an diesem Datum den Gebetstag für die Kirche in China, den der damalige Papst Benedikt XVI. im Jahr 2007 eingeführt hat. Alle katholischen Christen sind aufgerufen, im Gebet ihre Verbundenheit und Solidarität mit den Christen in China zu zeigen.