In einem Brief an führende CSU-Politiker, aus dem die "Süddeutsche Zeitung" zitiert, kritisiert Glück unter anderem, dass die CSU ihre "beachtlichen Erfolge in der Korrektur der Flüchtlingspolitik" plötzlich verschweige. Stattdessen werde "um jeden Preis" eine "Asylwende" gefordert. "Damit wird eine Dynamik des Konflikts zwischen den Unionsparteien und mit der Bundeskanzlerin geschürt, den bald niemand mehr beherrschen kann", so Glück.
"Reales Risiko"
Den historischen Bruch mit der CDU bezeichnet er als "reales Risiko", da helfe später auch nicht ein "das haben wir nicht gewollt". Der Preis für Bayern, Deutschland und Europa sei dann "unermesslich hoch". Ministerpräsident Markus Söder entferne sich zudem mit der Betonung des Nationalstaats von der Kursbestimmung von Franz Josef Strauß: "Bayern ist unsere Heimat, Deutschland unser Vaterland, Europa unsere Zukunft."
Konfliktkurs
Natürlich seien die Landtagswahl und das Meinungsbild in den Umfragen wichtige Faktoren, so Glück: "Aber was begründet die Erwartungen, dass die CSU mit diesem Konfliktkurs bei der Landtagswahl mehr Zustimmung bekommt als gegenwärtig in den Umfragen?" Es gebe auch viele Anhaltspunkte, die dafür sprächen, "dass die Verluste in der bisherigen Wählerschaft größer sein werden als der Zugewinn".