Katholische Schulen: Erzbischof Heße entscheidet am Donnerstag

Gibt es Rettung?

Der Streit um die Rettung der katholischen Schulen in Hamburg geht erneut in eine entscheidende Phase: Am Donnerstag will Erzbischof Heße bekanntgeben, ob das Erzbistum Hamburg weiter mit der Initiative "Hamburger Schulgenossenschaft" verhandelt.

Katholischer Religionsunterricht / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Katholischer Religionsunterricht / © Elisabeth Schomaker ( KNA )

Das teilte Bistumssprecher Manfred Nielen am Mittwoch auf Anfrage mit. Es wird erwartet, dass er trotz öffentlicher Kritik die Gespräche abbricht und damit zum ursprünglichen Plan zurückkehrt, den das Erzbistum Ende Januar fasste: Wegen massiver Überschuldung der Diözese werden bis zu acht der insgesamt 21 katholischen Schulen in Hamburg geschlossen.

Bistum stimmte gegen Hamburger Schulgenossenschaft

Intern hat Heße nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" seine Entscheidung schon kommuniziert. Die Initiative sagte bereits ein für den 29. Juni geplantes Gründungsfest der geplanten Genossenschaft ab.

Ihre Mitglieder um den Rechtsanwalt Christian Bernzen und den ehemaligen Hamburger Staatsrat Nikolas Hill hatten am 24. Juni ein Konzept vorgelegt, mit dem sie die von der Schließung bedrohten Schulen erhalten und gemeinsam mit dem Erzbistum betreiben wollten.

Die Verwaltung des Erzbistums gab intern eine vernichtende Stellungnahme zu dem Konzept ab. Sie sah den wirtschaftlichen Sanierungskurs des Erzbistums in Gefahr und unterstellte der Initiative "Trickserei" und "erhebliche Camouflage". Sechs wichtige Bistumsgremien, darunter der Kirchensteuerrat und der Diözesanvermögensverwaltungsrat, stimmten nach Sichtung der Unterlagen gegen eine Kooperation mit der Initiative.

Bei Gesprächsabbruch werden nur drei Schulen gerettet

Auch zwei von vier schulischen Gremien, die Schulleiterkonferenz und die Mitarbeitervertretung, votierten dagegen. Lediglich Eltern- und Schülervertretung plädierten für eine Fortsetzung der Gespräche. Erzbischof Heße hatte angekündigt, die Stellungnahmen der Gremien in seine Entscheidung mit einzubeziehen.

Bricht Heße die Gespräche ab, können sich lediglich noch drei der bedrohten acht Schulen Hoffnung machen. Für sie hatte das Erzbistum bereits im Januar ein Moratorium ausgesprochen: Mit entsprechender finanzieller Hilfe Dritter könnten sie erhalten bleiben. "Wir werden uns auch weiterhin bemühen, für die drei Moratoriumsschulen eine Lösung zu finden", so Bistumssprecher Nielen.


Erzbischof Stefan Heße / © Julia Steinbrecht (KNA)
Erzbischof Stefan Heße / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA
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