Die Erzdiözese hatte Ende Januar angekündigt, aufgrund seiner prekären wirtschaftlichen Lage mindestens fünf seiner 21 katholischen Schulen in Hamburg zu schließen. Drei Schulen könnten erhalten bleiben, wenn die Kirche finanzielle Unterstützung von außen bekäme.
Anfang Mai einigte sich das Erzbistum mit der "Hamburger Schulgenossenschaft" auf eine Zusammenarbeit. In einem Pilotprojekt sollen einige ausgewählte Schulen gemeinsam betrieben werden. Nachdem die Initiative ein Konzept für die Zusammenarbeit vorgelegt hatte, stimmten Ende Juni sechs wichtige Bistumsgremien, darunter der Kirchensteuerrat und der Diözesanvermögensverwaltungsrat, gegen eine Kooperation.
Auch zwei von vier schulischen Gremien, die Schulleiterkonferenz und die Mitarbeitervertretung, votierten dagegen. Lediglich Eltern- und Schülervertretung plädierten für eine Fortsetzung der Gespräche.
(KNA/ 5.7.2018)
Das Erzbistum Hamburg ist Träger von derzeit noch 21 katholischen Schulen, davon 11 Grundschulen, 6 Grund- und Stadtteilschulen, eine Stadtteilschule sowie drei Gymnasien. Insgesamt werden rund 8.000 Schüler nach staatlich anerkannten Bildungsplänen unterrichtet. Die Eltern zahlen ein einkommensabhängiges Schulgeld.
Die Schulen sind teilweise über 150 Jahre alt. Die meisten wurden von katholischen Zuwanderern gegründet, als es im protestantisch geprägten Hamburg an den staatlichen Schulen noch keinen katholischen Religionsunterricht gab. In vielen Gemeinden entstand eine Schule, bevor es eine eigene Kirche gab.
Wegen seiner prekären Finanzlage will das Erzbistum Hamburg 6 der 21 Schulen schließen. Einige von ihnen nehmen bereits seit 2018 keine neuen Schüler mehr auf. Ihr Betrieb läuft sukzessive aus. (kna)