Berichten zufolge würden viele der Arbeiter ausgebeutet und mit giftiger radioaktiver Strahlung belastet, um das im März 2011 schwer beschädigte Kernkraftwerk Fukushima zu säubern, heißt es in einer Genfer UN-Erklärung vom Donnerstag. Zu den Beschäftigten, die Fukushima dekontaminieren sollen, gehören demnach auch Migranten, Asylbewerber und Obdachlose.
Man sei zutiefst besorgt über mögliche Täuschungen mit Blick auf Strahlung, möglichen Zwang zur Annahme gefährlicher Arbeitsbedingungen aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten sowie die Angemessenheit von Ausbildungs- und Schutzmaßnahmen, so die Experten.
"Besorgniserregende" Zustände
Im Rahmen des Dekontaminationsprogramms wurden laut dem Bericht in den vergangenen sieben Jahren Tausende Arbeitnehmer rekrutiert. Dem japanischen Gesundheits- und Arbeitsministerium zufolge waren 2016 rund 46.400 Arbeiter beschäftigt. Das zentrale Zentrum zur Registrierung von Strahlung führt für die fünf Jahre bis 2016 knapp 77.000 Dekontaminationsarbeiter auf.
Den UN-Angaben zufolge gibt es detaillierte Berichte, dass mehreren großen Vertragspartnern Dekontaminierungsverträge gewährt und Hunderte kleiner Unternehmen ohne einschlägige Erfahrung als Subunternehmer eingesetzt worden seien. Dies sei besorgniserregend. Solche Vereinbarungen sowie der Einsatz von Vermittlern zur Anwerbung von Arbeitnehmern könnten günstige Bedingungen für Missbrauch und Verletzung von Arbeitnehmerrechten schaffen.