Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat Kirche und Gesellschaft aufgerufen, die Gleichberechtigung von Mann und Frau engagierter zu verwirklichen. Trotz ihrer Verschiedenheit stünden für die Kirche die gleiche Würde und die Gleichberechtigung von Männern und Frauen außer Frage, sagte Schick am Sonntag in seiner Predigt im oberfränkischen Reundorf. Dabei räumte er ein, dass die Kirche dies "leider Gottes" nicht immer verwirkliche, "und auch jetzt sind wir in der Realität hinter dieser Forderung zurück".
Auch in anderen Religionen und Kulturen
Zugleich bestehe die Pflicht, auch andere Religionen, Kulturen und Staaten, in denen die Gleichwürdigkeit und Gleichberechtigung der Frau nicht einmal angestrebt werde, auf dieses Unrecht und Defizit hinzuweisen, betonte Schick. Dabei bedeute Gleichberechtigung im christlichen Sinne mehr, als sich "auf Augenhöhe" zu begegnen. Denn Begegnung auf Augenhöhe verleite dazu, Geben und Nehmen aufzurechnen: "Jesus will aber, dass unter uns Menschen die Liebe das Lebensprinzip ist und dass Wohlwollen, Barmherzigkeit und Güte herrschen."