Trend: Zahl der Urnenkirchen steigt

Alternative zu Kirchenabriss

Was früher nur Herrschern, Adligen und hohen Geistlichen vorbehalten war, gibt's mittlerweile für jeden. Eine Urne etwa in den Wänden oder Stelen einer Kirche. In den letzten fünf Jahren haben sich diese Kirchen, die das anbieten, verdoppelt.

Urne / © Nicolas Armer (dpa)
Urne / © Nicolas Armer ( dpa )

Die Zahl der Urnen- oder Grabeskirchen in Deutschland hat sich seit 2013 verdoppelt. In 42 Kirchengebäuden wurden inzwischen Räume eingerichtet, in denen Urnen mit der Asche von Verstorbenen beigesetzt werden, wie die Verbraucherinitiative Aeternitas am Dienstag in Königswinter mitteilte. Da immer weniger Kirchen für Gottesdienste benötigt würden, könnten Gemeinden so Abrisse oder Leerstände vermeiden und zugleich Einnahmen erzielen, um die Gebäude instandzuhalten.

Aktuell gibt es laut Aeternitas 29 katholische, elf evangelische und zwei altkatholische Angebote. Weitere seien geplant, etwa in Bremen, Bremerhaven und Siegen. Besonders verbreitet seien Urnenkirchen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. In den südlichen Bundesländern und weiten Teilen Ostdeutschlands finde das Konzept hingegen bisher keine Resonanz.

Auch die Preise für einen Urnen-Platz variieren je nach Standort, wie es hieß. Im Schnitt kosten Einzelkammern 2.500 Euro, Doppelkammern mit zwei Urnen 4.500 Euro. Die Nutzungsdauer der Grabstätten in den Urnenkirchen betrage in der Regel 20 Jahre und könne verlängert werden, so Aeternitas. Eine konfessionelle Bindung der Verstorbenen werde meist nicht vorausgesetzt. (KNA)


Quelle:
KNA