Irische Bischöfe fordern bezahlbaren Wohnraum

"Zutiefst besorgt"

Die katholische Kirche in Irland zeigt sich "zutiefst besorgt" angesichts steigender Obdachlosigkeit und der Wohnraumkrise im Land. Sie fordert: Wohnraum als Menschenrecht anerkennen und den Immobilienmarkt durch die Politik kontrollieren zu lassen.

 (DR)

Die Regierung solle endlich "Verantwortung übernehmen" und entschieden gegen die Probleme vorgehen, heißt es in einem Hirtenbrief der irischen Bischöfe, der zum Auftakt des Herbsttreffens der katholischen Bischofskonferenz in Maynooth veröffentlicht wurde.

Wohnraum nicht dem freien Markt überlassen

Zentrale Forderungen des 18 Punkte umfassenden Briefes sind laut Medienberichten vom Dienstag die Anerkennung von Wohnraum als Menschenrecht und die Kontrolle des Immobilienmarktes durch die Politik. "Sicherer, erschwinglicher Wohnraum" dürfe nicht wie jede andere Ware behandelt werden und müsse die derzeitige Unterbringung von Menschen in Notunterkünften ersetzen, so die katholischen Bischöfe.

"Das Ausmaß des Problems ist so groß, dass es nicht mehr allein durch freiwillige Leistungen zu lösen ist", sagte der Bischof von Elphin, Kevin Doran, irischen Medien. Man dürfe Wohnraum nicht dem freien Markt überlassen und müsse eine Deckelung der Mietpreise in Betracht ziehen.

Steigende Mietpreise und Mangel an Sozialwohnungen

Laut Angaben der Obdachlosenorganisation Focus Ireland waren im August rund 9.500 Menschen ohne Wohnung, mehr als ein Drittel von ihnen Kinder. Die Dunkelziffer dürfte aber wesentlich höher sein, da die Statistik keine Personen erfasst, die bei Freunden unterkommen oder auf der Straße leben. Steigende Mietpreise und Mangel an Sozialwohnungen werden für die aktuelle Krise im Land verantwortlich gemacht.


Quelle:
KNA