Fachkräftemangel: Caritas sucht Pflegepersonal im Ausland

"Keine Entspannung der Lage in Sicht"

Es gebe immer mehr Menschen mit Pflegebedarf, aber immer weniger Pflegefachkräfte, so der Caritasverband für das Erzbistum Paderborn. Mit Personal aus dem Ausland soll nun Abhilfe geschaffen werden.

Flüchtlingshilfe in der Pflege / © Daniel Karmann (dpa)
Flüchtlingshilfe in der Pflege / © Daniel Karmann ( dpa )

Das Erzbistum Paderborn hat eine neue Empfehlung zur Anwerbung von ausländischen Pflegefachkräften veröffentlicht. Die Empfehlung des Diözesanen Ethikrates sei eine Reaktion auf aktuelle Probleme in der Pflege, erklärte am Montag der Caritasverband für das Erzbistum Paderborn. Angesichts des Fachkräftemangels kämen die Einrichtungen und Dienste der Caritas ohne zusätzliche Pflegekräfte aus dem Ausland nicht aus.

Immer mehr Menschen mit Pflegebedarf stünden immer weniger ausgebildete Pflegefachkräfte gegenüber, hieß es weiter. „Kurz- und mittelfristig ist keine Entspannung der Lage in Sicht“, sagte der Vorsitzende des Ethikrates, Thomas Becker. Die Empfehlung weise unter anderem auf den staatlich vorgegebenen rechtlichen Rahmen für eine Arbeitserlaubnis von Ausländern hin und gebe Leitungsverantwortlichen von Pflegeeinrichtungen konkrete Handlungsempfehlungen.

Vorbereitung auf kulturelle Besonderheiten

So sollen die ausländischen und deutschen Pflegekräfte gleich behandelt werden. Die angeworbenen Frauen und Männer sollen demnach nicht nur im Blick auf ihren Arbeitsplatz qualifiziert, sondern auch gesellschaftlich begleitet und integriert werden. Die Empfehlung umfasst auch die Vorbereitung der Mitarbeiter auf den Einsatz der ausländischen Pflegekräfte durch Information etwa über kulturelle Besonderheiten und gesellschaftliche Regeln des Herkunftslandes.

Dem Ethikrat zufolge wird eine Zusammenarbeit erleichtert, wenn sich die Anwerbung auf wenige Länder beschränkt. Ausdrücklich warnt das Gremium davor, Fachkräfte aus Ländern zu engagieren, in denen „ein kritischer Mangel an Fachpersonal“ besteht. Diese Länder seien auf ihr Pflegepersonal selbst angewiesen, um die Gesundheitsversorgung der eigenen Bevölkerung sicherzustellen.


Quelle:
epd