Syro-malankarischer Großerzbischof besucht Kardinal Woelki

Eine Visite in schweren Zeiten

Der aus Indien stammende syro-malankarische Großerzbischof Baselios Cleemis Thottunkal besucht in diesen Tagen Kölns Kardinal Rainer Maria Woelki. Die Lage der Christen in Indien wird offenbar immer brenzliger.

Beim letzten Besuch:  Großerzbischof Mar Cleemis der Syro-Malankaren (rechts) und Weihbischof Mgr. Christodass begrüßen Kardinal Woelki / © Nadim Ammann (Erzbistum Köln)
Beim letzten Besuch: Großerzbischof Mar Cleemis der Syro-Malankaren (rechts) und Weihbischof Mgr. Christodass begrüßen Kardinal Woelki / © Nadim Ammann ( Erzbistum Köln )

Die beiden feiern am Sonntag um 10.00 Uhr einen Gottesdienst im Kölner Dom, wie das Erzbistum Köln am Donnerstag mitteilte. Dabei werde der Kardinal und Großerzbischof von Trivandrum in syro-malankarischer Liturgie-Kleidung konzelebrieren. Die beiden kennen sich laut Angaben aus Indien, wo Woelki im Juli 2018 Thottunkal besuchte.

Mit der katholischen Kirche uniert

Thottunkal ist das Oberhaupt der syro-malankarische Kirche, die die katholische Ostkirche der indischen Thomaschristen ist. Sie ist mit der katholischen Kirche uniert und erkennt den Papst als Kirchenoberhaupt an. Die Kirche zählt rund eine halbe Million Gläubige - davon einige Hundert in Deutschland - und geht auf den Apostel Thomas zurück. Dieser soll etwa um das Jahr 70 nach Christus nach Südindien gekommen sein.

Etwa 28 Millionen Christen in Indien

Insgesamt leben in Indien etwa 28 Millionen Christen. Sie machen rund zwei Prozent der Bevölkerung aus, ungefähr 80 Prozent sind Hindus. Indien ist laut Verfassung von 1950 eine säkulare und plurale Demokratie. Das Land und inzwischen auch die meisten der Bundesstaaten werden seit 2014 von der hindunationalistischen "Indischen Volkspartei" (BJP) regiert. Seitdem hat die Gewalt radikaler Hindugruppen gegen die muslimische und die christliche Minderheit zugenommen.


Quelle:
KNA