Freiburger Erzbischof Burger fordert fairen Handel

"Deutschland ist nicht unschuldig"

Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger fordert mehr Sensibilität in Deutschland für weltweite Ungerechtigkeit. Jeder Einzelne könne durch Konsumverhalten und Lebensstil zu Veränderungen beitragen um weltweite Not zu lindern.

Erzbischof Burger: Größere Solidarität nötig / © Zhao Yuguo (dpa)
Erzbischof Burger: Größere Solidarität nötig / © Zhao Yuguo ( dpa )

"Uns in Deutschland geht es im Vergleich zu vielen anderen Ländern mehr als gut, auch wenn es hier bei uns Ungleichheit und Armut gibt", sagte Burger in Freiburg der Deutschen Presse-Agentur. "Wir wollen aber nicht wahrhaben, dass unser Wohlstand oft auch auf Kosten anderer erwirtschaftet wird." 

Nötig sei eine größere Solidarität mit Schwächeren und Benachteiligten. Jeder sollte sich fragen, was er beitragen könne, um weltweiten Hunger und Not zu verringern, beispielsweise mit Blick auf Konsumverhalten und Lebensstil. Burger leitet in der katholischen Deutschen Bischofskonferenz das Entwicklungshilfswerk Misereor und den Wohlfahrtsverband Caritas.

"Fairer Handel und echte Teilhabe"

"Auch Deutschland ist nicht unschuldig an ungerechter Verteilung weltweit und den daraus folgenden Verteilungskämpfen", sagte der Erzbischof. "Auch wir haben oft zuerst unsere eigene Wirtschaft im Blick." Er plädierte für einen Bewusstseinswandel hin zu fairem Handel und echter Teilhabe armer Länder am Wohlstand. Die katholische Kirche wolle verstärkt darauf hinwirken.


Erzbischof Stephan Burger / © Andreas Kühlken (KNA)
Erzbischof Stephan Burger / © Andreas Kühlken ( KNA )
Quelle:
dpa