Katholikinnen zu 100 Jahre Frauenwahl

Hatwalk statt Catwalk

Hut auf zur Demo: Der Katholische Deutsche Frauenbund ruft alle Frauen auf, an diesem Samstag mit Hut auf die Straße zu gehen, um ein Zeichen für Demokratie und Frauenrechte zu setzen.

 (DR)

Anlass ist die erste Teilnahme von Frauen an Wahlen in Deutschland und der erste Einzug von Frauen in die Nationalversammlung am 19. Januar 1919. Fotos von "Hatwalks" sollen unter dem Hashtag #wirziehendenhut auch auf Twitter, Facebook und Instagram geteilt werden.

Appell an Frauen: Wahlrecht ausüben

Auch 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts gibt es nach Einschätzung des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) und der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) noch viel zu tun für mehr Geschlechtergerechtigkeit. Wer sich für die Stärkung von Frauenrechten einsetze, "trägt zu mehr Gerechtigkeit bei", betonte KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth in Köln. Sie appellierte zudem an alle Frauen in Deutschland, ihr Wahlrecht auszuüben. 6 der 37 vor 100 Jahren gewählten Frauen seien übrigens aus dem KDFB gekommen.

 

Zum 100. Jahrestag dringt auch die kfd auf weitere Schritte zur Gleichstellung von Frauen und Männern. "Gleichstellungspolitische Erfolge erfordern hartnäckiges Engagement", sagte die kfd-Vorsitzende Mechthild Heil vor kurzem in Düsseldorf. Denn auch heute noch seien Frauen in den meisten Parlamenten unterrepräsentiert.

Zudem brauche es flexiblere und familienfreundliche Arbeitsmodelle, gleichen Lohn für gleiche Arbeit sowie eine bessere Anerkennung von Sorgearbeit, betonte die kfd weiter. In Sachen Gleichstellung sei aber nicht nur die Politik im Hintertreffen: Auch bei der Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Kirche verliere man langsam die Geduld.

Ganzheitliche und hochwertige Bildung

Der Verein katholischer deutscher Lehrerinnen (VkdL) erinnerte am Donnerstag in Essen ebenfalls an die Einführung des Frauenwahlrechts vor 100 Jahren. Von den sechs weiblichen Abgeordneten des Zentrums 1919 seien vier auch im VkdL aktiv gewesen. Bis heute setze sich der Verband für eine "umfassende, ganzheitliche und hochwertige Bildung" ein.

Denn nur diese mache Frauen selbstständig und frei, lasse sie eine aktive Rolle in der Gesellschaft übernehmen und bewahre sie davor, "Emanzipation mit der Imitation des Mannes zu verwechseln".


Quelle:
KNA