Während des diesjährigen jüdischen Show-Wettbewerbs überreichte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, vor rund 4.000 Zuschauern in Frankfurt am Main den Siegerpokal an die Sänger des Jugendzentrums Olam Berlin, wie der Zentralrat mitteilte. Auf den zweiten Platz kam demnach das Jugendzentrum Kadima Düsseldorf, auf den dritten Rang Am Echad Bayern. Der Preis für das beste Vorstellungsvideo ging ebenfalls an Kadima Düsseldorf.
Jüdisches Selbstbewusstsein gegen Antisemitismus
Beim größten Tanz- und Gesangswettbewerb für jüdische Jugendliche in Europa waren nach Angaben des Zentralrats rund 1.500 Teilnehmer sowie zahlreiche prominente Gäste dabei. Darunter war die ESC-Gewinnerin Netta Barzilai. Im nächsten Jahr soll der Wettbewerb dann in Berlin ausgetragen werden.
Schuster erklärte: "Auch viele junge Juden in Deutschland fragen sich gerade, wohin sich unser Land politisch entwickelt. Dem wachsenden Antisemitismus haben wir mit der 18. 'Jewrovision' eine starke Gemeinschaft entgegengesetzt. 1.500 Teilnehmer fahren mit gewachsenem jüdischen Selbstbewusstsein wieder nach Hause."
Die nach dem Vorbild des Eurovision Song Contest organisierte Show, die nun erstmals in Frankfurt stattfand, war 2002 ins Leben gerufen worden. Seit 2013 wird sie jährlich vom Zentralrat in wechselnden Städten organisiert.
Die Teilnehmer zwischen 10 und 19 Jahren treten dabei zum musikalischen Wettstreit an und covern bekannte Pop-Songs mit eigenen Texten. Dazu entwerfen sie Kostüme und eine Choreographie. Eine Jury aus Profis der Showbranche kürt am Ende die beste Darbietung. In diesem Jahr galt es, auf der Bühne das Motto "Chai" umzusetzen, das hebräische Wort für "Leben".
