Vatikan: Keine Maschine kann menschliche Beziehungen ersetzen

"Ethische Antwort für die Zukunft"

Der Leiter der Päpstlichen Akademie für das Leben, Erzbischof Vincenzo Paglia, sieht den Einsatz von Robotern kritisch. Es bestehe das Risiko, dass die Maschine den Mensch lenke, statt umgekehrt.

Der humanoide Roboter Pepper  / © Julian Stratenschulte (dpa)
Der humanoide Roboter Pepper / © Julian Stratenschulte ( dpa )

Keine Maschine könne jemals menschliche Beziehungen ersetzen, etwa zwischen Arzt und Patient, mahnte der Akademie-Vorsitzende im Gespräch mit dem "Corriere della Sera". "Heute brauchen wir einen neuen Pakt zwischen Mensch und Technik", forderte er.

Bei dem Thema komme es auf eine "ethische Antwort für die Zukunft" an, sagte der Erzbischof. Hier sollten auch die Religionen, etwa Christen, Juden, Hindus und Muslime zusammenarbeiten, und eine "ethische Allianz" bilden. Paglia äußerte sich bei der am Montag begonnenen Jahreshauptversammlung der Akademie. Sie steht unter dem Titel "Roboethik. Menschen, Maschinen und Gesundheit" und tagt bis Mittwoch. Auch eine Audienz der Teilnehmer bei Papst Franziskus ist vorgesehen.

25 Jahre Päpstliche Akademie für das Leben

Die Päpstliche Akademie für das Leben feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Gegründet wurde sie am 11. Februar 1994 unter Papst Johannes Paul II. Nach Vatikanangaben zählt die Akademie mehr als 150 Mitglieder aus allen Kontinenten. Darunter sind Ärzte, Theologen, Biologen sowie Natur- und Geisteswissenschaftler. Die Akademie will den interkulturellen, interreligiösen und interdisziplinären Dialog fördern und setzt sich besonders für den Schutz des menschlichen Lebens ein.

Unter Papst Franziskus gab es eine Neuausrichtung: Der klassische Fokus auf Themen wie Abtreibung oder Sterbehilfe wurde zugunsten eines breiteren Ansatzes erweitert. Seither sind stärker auch etwa die Lage von Geflüchteten sowie Debatten um Todesstrafe oder Waffenhandel im Blick.


Quelle:
KNA
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