Es war der Versuch, eine kleine "Dienstwagenaffäre" rund um die Kölner Bischöfe zu konstruieren: Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete am Wochenende darüber, dass die drei Kölner Weihbischöfe und Kardinal Woelki jeweils mit eigenem Dienstwagen zur Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Lingen gereist waren. Unter der Überschrift "Umweltsünde im Namen der Kirche - Kardinal Woelki und die Dienstwagen-Karawane" wurde behauptet, jeder der vier Bischöfe sei zudem mit eigenem Chauffeur gereist.
Nachdem schon dem DOMRADIO.DE-Team vor Ort aufgefallen war, dass kein Redakteur der Zeitung am betreffenden Tag in Lingen vor Ort war, rückt nun der auch betroffene Weihbischof Ansgar Puff die Dinge gerade: "Ich musste fünf Stunden vorher da sein, weil ich vor der Bischofskonferenz noch bei einer Arbeitsgruppe war, die etwas vorbereitet hatte."
Wichtige Rolle der Medien
Freie und unabhängige Medien spielen für Puff eine herausragende gesellschaftliche Rolle: "Medien haben meiner Meinung nach eine sehr wichtige Aufgabe. Durch das Herstellen von Öffentlichkeit verhindern sie, dass Dinge unter den Teppich gekehrt werden. Darum macht mich die Arbeit von Medien immer sehr nachdenklich."
Wenn die Berichterstattung aber falsche Behauptungen beinhalte und nicht sauber recherchiert werde, ärgere er sich. So auch in diesem Fall. In dem Artikel wurde behauptet, er sei mit Chauffeur in einem Siebensitzer gereist. "Dabei hat er nur fünf Plätze", so Puff irritiert und zeigt auf seinen Ford S-MAX. Zudem habe er gar keinen Fahrer, schon seit Jahren fahre er selber, "weil ich das Geld für diese Position für den Flüchtlingskoordinator eingesetzt habe".