"Diese sind zielgerichtete und zeitlich begrenzte Verpflichtungen unserer Generation zur Erfüllung der Allgemeinen Menschenrechtserklärung und verknüpfter Menschenrechtsabkommen", heißt es in einer vom Kirchenhaupt unterzeichneten Erklärung. Das zwölf Punkte umfassende "Rome Statement" zur Wahrung von Sozialrechten erarbeiteten panamerikanische Justizbeamte bei einem zweitägigen Treffen im Vatikan, das am Dienstagabend endete.
Die Agenda wurde 2015 auf einem Gipfel der Vereinten Nationen von allen Mitgliedstaaten verabschiedet und gilt für Entwicklungsländer, Schwellenländer und Industriestaaten gleichermaßen.
"Umsetzung von Menschenrechten in all ihren Dimensionen"
Das vom Papst unterzeichnete Papier beklagt einen Verfall von sozialen, ökonomischen und kulturellen Rechten und mahnt zur "Umsetzung von Menschenrechten in all ihren Dimensionen". Thema des Treffens im Vatikan waren Strategien für Sozialrechte - inspiriert von Papst Franziskus. Die von der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften organisierte Veranstaltung stand unter dem Motto: "Social rights and franciscan doctrine".
Unter den Teilnehmern waren Justizbeamte und Richter aus Argentinien, Kanada, USA, Mexiko, Costa Rica, Honduras, Kolumbien, der Dominikanischen Republik, Ecuador, Brasilien, Paraguay, Uruguay und Chile.
Ähnliche Veranstaltungen organisierte die Päpstliche Akademie der Sozialwissenschaften bereits in den Vorjahren. 2014 waren internationale Vertreter verschiedener Religionen geladen, 2015 Bürgermeister großer Städte, 2016 trafen sich Vertreter internationaler Menschenrechtsorganisationen sowie Richter, Staatsanwälte und Justizbeamte, um über Strategien gegen Menschenhandel zu beraten.
Damals unterzeichnete der Papst zum Ende des Treffens eine gemeinsame Erklärung gegen Menschenhandel.
Agenda enthält 17 Kernziele
Die UN-Mitgliedstaaten haben am 25. September 2015 in New York die nachhaltigen Entwicklungsziele, die Sustainable Development Goals (SDGs), verabschiedet. Die Agenda enthält 17 Kernziele und 169 Unterziele, die bis 2030 erreicht werden sollen. Die 17 Kernziele lauten:
1. Armut in allen ihren Formen und überall beenden.
2. Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.
3. Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.
4. Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern.
5. Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen.
6. Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten.
7. Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern.
8. Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern.
9. Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen.
10. Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern.
11. Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten.
12. Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen.
13. Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.
14. Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen.
15. Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen.
16. Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen.
17. Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen.