Mit einer Videobotschaft eröffnete Papst Franziskus einen Online-Marathon zur Bekämpfung von Belästigungen im Internet. Der einzige legitime Grund, einen andere Menschen von oben herab zu betrachten, sei, ihm aufzuhelfen, sagte das Kirchenoberhaupt in der am Freitag verbreiteten Videobotschaft. Jeder müsse seine Identität finden, ohne andere herabzusetzen, so Franziskus. Er rief junge Menschen zum Dialog und Einander-Zuhören auf. Daraus entstehe eine starke Gemeinschaft, die auch die eigene Identität entdecken lasse, so der Papst.
Die Veranstaltung wird von Freitag bis Samstag durch die päpstliche Stiftung "Scholas Occurentes" durchgeführt und von mehreren Unternehmen und Institutionen unterstützt, darunter digitale Riesen wie Google oder Microsoft. Neben dem Papst sprechen unter anderen auch Pater Antonio Spadaro, Direktor der italienischen Jesuitenzeitschrift "La Civiltà Cattolica", Sally Axworthy, britische Botschafterin beim Heiligen Stuhl, und der Golfer Paige Spiranac. Es gibt fachkundige Interventionen, Zeugnisse und musikalische und künstlerische Einlagen von Jugendlichen aus verschiedenen Ländern.
Ein Drittel ist Opfer von Mobbing
Laut "Scholas Occurentes" geben 30 Prozent der jungen Menschen zu, Opfer von Online-Mobbing geworden zu sein. Diese Einstellungen beschränken sich jedoch nicht nur auf den digitalen Bereich: Rund 82 Prozent der Jugendlichen geben an, dass sie in der Schule Mobbing erlebt haben.
Papst widmet viel Zeit für Stiftung
Die Stiftung "Scholas Occurentes" wurde von Kardinal Jorge Bergoglio gegründet, als er noch Erzbischof von Buenos Aires war und nach seiner Papstwahl wurde die Stiftung 2013 vom Heiligen Stuhl als "päpstliche Stiftung" anerkannt. Heute ist sie in 190 Ländern vertreten und fördert die Schulbildung durch neue Technologien, Sport und Kunst, insbesondere für die am stärksten benachteiligten Menschen. Trotz seines vollen Terminkalenders widmet der Papst dieser Stiftung noch viel Zeit.