Das sagte die Vorsitzende Ulrike Kostka den Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse (Sonntag) in Osnabrück. Es müsse verstärkt um die Frage gehen, wo kirchliches Kapital in Wohnungsbauprojekte fließen könnte.
"Die Kirche könnte so bezahlbaren Wohnraum schaffen oder Flächen als Bauland zur Verfügung stellen", sagte Kostka. Fehlender bezahlbarer Wohnraum sei nicht mehr nur ein Problem der Ballungszentren wie Berlin, Hamburg und München.
"Den Finger in die Wunde legen"
Die Kirche müsse auch immer wieder "den Finger in die Wunde legen" und fragen, was die Politik gegen Wohnungsnot tun will, so Kostka, die auch Direktorin der Berliner Caritas ist. Pfarrgemeinden könnten über das Problem informieren und mittels politischer Aktionen auf schwierige Umstände aufmerksam machen. Auch die Bischöfe seien wichtige Akteure und müssten sich des Themas annehmen.
Es müsse "ein deutlicher Ruck" durch die Gemeinden und die Kirchen insgesamt gehen, forderte Kostka. "Der Wohnungsmangel bietet uns die Möglichkeit, raus aus der Sakristei zu gehen, am Puls der Zeit zu sein und uns für Menschen zu engagieren." Zwar habe es die Kirche gerade schwer, sagte Kostka mit Blick auf den Vertrauensverlust etwa aufgrund von Missbrauchsfällen. "Aber wir dürfen vor lauter interner Themen die Menschen in ihrer Not nicht vergessen."