Vor der Reise des Papstes nach Mosambik hoffen die Menschen in der vom Zyklon Idai zerstörten Stadt Beira weiter darauf, dass Franziskus auch sie besuchen werde. Das offizielle vatikanische Reiseprogramm sieht dies aus logistischen Gründen nicht vor.
Trotzdem gebe es "die allgemeine Überzeugung, dass der Papst alles tun wird, um irgendwie nach Beira zu kommen. Und wenn es nur für eine Stunde auf dem Flughafen ist", so Nelson Moda, Mitarbeiter der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio in Beira, in einem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Papstvisite logistisch nicht zu verkraften
Mitte März war die 500.000-Einwohner-Hafenstadt vom tropischen Wirbelsturm Idai zu 90 Prozent zerstört worden. Schätzungen gehen von mindestens 1.000 Todesopfern aus. Daher war damit gerechnet worden, Franziskus werde bei seinem Besuch vom 4. bis 6. September auch nach Beira kommen.
Als ein Grund dafür, dass dies nun nicht vorgesehen ist, gilt, dass die Stadt auch ein halbes Jahr nach dem Sturm eine Papstvisite logistisch nicht verkraften würde. Andererseits werden laut lokalen Kirchenstimmen kaum Gläubige aus Beira die 1.000 Kilometer in die Hauptstadt Maputo pilgern können. Diese ist die einzige bisher geplante Station in Mosambik.
Ansonsten seien die Menschen im Land "sehr erleichtert" darüber, dass der Papst sie besuche, berichtete Moda. Der Besuch werde neue Hoffnung und neue Perspektiven vermitteln. Zudem kann nach Modas Ansicht die Visite bei Christen wie Nichtchristen das Zusammengehörigkeitsgefühl und die weitere Versöhnung stärken.
Sant'Egidio an Friedensabkommen beteiligt
Mosambik hatte seit Mitte der 1960er Jahre erst einen gut zehnjährigen Unabhängigkeitskrieg gegen Portugal, dann einen sechzehnjährigen Bürgerkrieg erlitten.
1992 wurde auf Vermittlung von Sant'Egidio in Rom ein erstes Friedensabkommen geschlossen. Es folgte eine vergleichsweise ruhige Phase, die nach neuerlichen Spannungen seit 2013 Anfang August dieses Jahres mit einem endgültigen Friedensvertrag besiegelt wurde. Am 15. Oktober sind in dem Land Parlaments- und Präsidentschaftswahlen vorgesehen.