Angesichts der fremdenfeindlichen Gewalt in Südafrika hat einer der führenden Bischöfe Nigerias die südafrikanische Regierung hart kritisiert. Diese verschließe die Augen vor den Übergriffen auf Ausländer und leugne den verbreiteten Hass auf Ausländer, sagte der Bischof von Sokoto, Matthew Kukah laut dem US-Portal Crux (Sonntag).
Vom südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa zeigte er sich "enttäuscht". Kukah äußerte sich am Rande eines Ministertreffens der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS in der kamerunischen Hauptstadt Yaounde.
Gewaltausbrüche gegen Einwanderer
Die Gewaltausbrüche bezeichnete der 67-Jährige als Ergebnis einer miserablen Wirtschaftspolitik der Eliten, die nur am Erhalt ihrer Privilegien interessiert seien. "Es ist ein Kampf von Hunden, die sich gegenseitig fressen, während ihr Herr am Tisch sitzt."
Vergangene Woche hatten Mobs in Johannesburg und Pretoria Jagd auf Einwanderer gemacht, darunter viele Nigerianer, und ausländische Läden angegriffen. Zwölf Menschen kamen dabei ums Leben, die Polizei nahm mehr als 700 Personen fest. Häufiges Motiv für die gestiegene Gewalt ist der Vorwurf, die aus ganz Schwarzafrika stammenden Migranten nähmen Südafrikanern Arbeitsplätze weg. Die Arbeitslosenquote in Südafrika liegt laut Crux bei 29 Prozent.