Papstbotschafter in Paris kehrt vorzeitig in den Vatikan zurück

Vor dem Ende der Amtszeit

Einige Monate vor dem Ende seiner Amtszeit ist der Apostolische Nuntius in Paris, Erzbischof Luigi Ventura, in den Vatikan zurückgekehrt. Dem 74-Jährigen wird sexuell übergriffiges Verhalten in mehreren Fällen vorgeworfen.

Kuppel des Petersdoms vor dunklem Himmel / © Cristian Gennari (KNA)
Kuppel des Petersdoms vor dunklem Himmel / © Cristian Gennari ( KNA )

Die Rückkehr Venturas in den Vatikan bestätigen mehrere Korrespondenten in Rom. Es dürfte daher in den kommenden Wochen ein neuer Papstbotschafter für Frankreich ernannt werden, berichtet die französische Zeitung "La Croix" (Montag). Ventura wird im Dezember 75 Jahre alt und erreicht damit die vorgesehene Altersgrenze.

Im Juli hatte der Vatikan die diplomatische Immunität Venturas aufgehoben. Der damalige Vatikansprecher Alessandro Gisotti bestätigte damals, dass der Schritt in Zusammenhang mit strafrechtlichen Ermittlungen gegen den Nuntius stehe.

Vorwurf des sexuell übergriffigen Verhaltens

Dem 74-Jährigen wird sexuell übergriffiges Verhalten in mehreren Fällen vorgeworfen. Unter anderem soll er Berichten zufolge beim Neujahrsempfang der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo Mitte Januar einen jungen Mann aus der Delegation für internationale Beziehungen unsittlich berührt haben. Der betreffende Mann verklagte den Papstbotschafter in Paris und im Vatikan.

Ventura ist seit 2009 Vatikan-Gesandter in Frankreich. Zuvor war er als Papstbotschafter in mehreren westafrikanischen Ländern sowie in Chile und Kanada tätig.


Erzbischof Luigi Ventura / © Jean-Pierre Pouteau (KNA)
Erzbischof Luigi Ventura / © Jean-Pierre Pouteau ( KNA )
Quelle:
KNA