Konflikte und Streitfragen in der Kirche müssen nach Aussage von Papst Franziskus durch Dialog gelöst werden. Dafür notwendig seien "aufmerksames und geduldiges Zuhören" sowie sorgfältiges Unterscheiden und Abwägen "im Licht des Heiligen Geistes", sagte er am heutigen Mittwoch bei seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz. Es sei Gottes Geist, der helfe, Verschlossenheiten und Spannungen in den Herzen der Beteiligten zu lösen.
Prinzip der Synodalität verstehen
In seiner Ansprache erläuterte Franziskus das im Neuen Testament beschriebene Apostelkonzil um das Jahr 45 n. Chr. Der Bericht über den ersten grundlegenden Streit des Christentums darüber, wie viel Christen aus der jüdischen Thora übernehmen sollten, gebe bis heute vor, wie die Kirche Streitfragen angehen müsse. "Dieser Text hilft uns, das Prinzip der Synodalität zu verstehen", so Franziskus.
Demnach sollten die Beteiligten "in Liebe nach der Wahrheit suchen" und "im Licht des Heiligen Geistes" zu einer gemeinsamen Lösung kommen.
Kirchen sollten immer geöffnet sein
Auslöser der Debatte zwischen Paulus und Barnabas auf der einen sowie Petrus und Jakobus auf der anderen Seite war die Erfahrung, dass auch Nichtjuden der neuen Gemeinde von Christusgläubigen angehören wollten. Gott habe diesen Heiden "die Türen des Glaubens geöffnet", so der Papst. Deshalb sollten auch heute "Kirchen immer geöffnet sein - ein Symbol dafür, wie die Kirche insgesamt sein soll", mahnte Franziskus.
Unter den deutschsprachigen Pilgern begrüßte Franziskus besonders eine Gruppe von Gläubigen aus dem münsterländischen Ennigerloh sowie Studenten der Deutschen Polizei-Hochschule in Münster.