Unter www.amazonien-auch-bei-uns.com werden die Kirchenleitungen im deutschsprachigen Raum aufgerufen, dem Papst ähnliche mutige Vorschläge wie im Abschlusstext der Amazonas-Synode zu machen.
Momentan sei für solche Forderungen ein günstiger Moment, heißt es in der Petition, die seit Montag im Internet wie auch über ausgedruckte Unterschriftenlisten unterstützt werden kann.
Die vor einer Woche zu Ende gegangene Bischofssynode zur Zukunft des Amazonasgebiets sei "ein historisches Ereignis für die Weltkirche" gewesen, sie könne "auch in unsere Ortskirchen Bewegung bringen", schrieb der emeritierte Theologieprofessor in seinem Blog. Die Petition enthält eine Selbstverpflichtung zu einem nachhaltigen und sozial verträglichen Lebensstil wie auch zum Einsatz für eine "Politik, welche eine nachhaltige Balance zwischen Ökologie und sozialer Gerechtigkeit sucht".
Appell an die Bischöfe
Die Bischöfe in den deutschsprachigen Ländern sollten Franziskus vorschlagen, den Zugang zum Priesteramt über den Weg zur Diakonatsweihe zu erleichtern, so Zulehner weiter. Denkbar seien Personen, "die für die Jesusbewegung stehen, Erfahrung in der Leitung von Gemeinschaften des Evangeliums haben und von den Gemeinden gewählt werden".
Weiter seien die Bischöfe aufgefordert, "den Papst dabei zu unterstützen, endlich auch Frauen den Zugang zum Diakonat aufzumachen". Denn: "Auch Frauen stehen für das Evangelium, haben Erfahrung in der Leitung von lebendigen Gemeinschaften, sind in den Gemeinden respektiert und haben verantwortungsvolle Aufgaben inne."
Die Amazonas-Synode habe im Abschlusstext auf die "fundamentale Rolle der Ordensfrauen und anderer Frauen in der amazonischen Kirche und ihren Gemeinden" verwiesen, so Zulehner. Wenn vorgesehen sei, dass "bewährte Personen" auf dem Weg des Diakonats zum Priesteramt gelangen, sei "klarerweise auch der Weg von Frauen ins Diakonat eben eine Etappe zum Priesteramt", unterstrich der Theologe.