"Gemeinsam haben wir in vielen Ländern des globalen Südens dazu beigetragen, dass Menschen würdevoll leben und sich nachhaltige Zukunftsperspektiven erarbeiten können", sagte Misereor-Geschäftsführer Thomas Antkowiak am Donnerstag in Aachen.
Beide Organisationen hätten in den vergangenen 60 Jahren aber auch einen Lernprozess erlebt, so Antkowiak weiter. "Wir haben uns von der einstmals gängigen Annahme gelöst, dass benachteiligte Menschen Unterstützung aus dem globalen Norden brauchen, damit sie sich entwickeln können." Heute zeige sich, dass die Orientierung am Leitbild des westlichen Wirtschafts- und Konsummodells vielmehr Teil des Problems sei und koloniale Muster der Vergangenheit festschreibe.
Künftig unter neuem Namen
Antkowiak würdigte außerdem, dass die Organisation sich "von ihrer Ausrichtung einer defizitorientierten Entsendung von Experten" abgewandt habe und heute vermehrt "Dialog, gemeinsame Lernprozesse, Vernetzung und solidarische politische Arbeit zu gemeinsamen Anliegen" unterstütze. Dies zeige sich auch in der Namensänderung von der Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe (AGEH) zum Weltdienst AGIAMONDO.
Der Entwicklungsdienst hatte zuvor mitgeteilt, dass das Jubiläum mit diesem Namenswechsel verbunden ist. Künftig firmiert die AGEH demnach unter der Bezeichnung AGIAMONDO, einem romanischstämmigen Kunstwort aus den Begriffen für "handeln" und "Welt".
Die AGEH feiert ihren 60. Geburtstag am Freitag mit einem Gottesdienst in der Kölner Kirche Sankt Peter mit dem Bamberger Erzbischof Ludwig Schick und einem anschließenden Festakt im Rautenstrauch-Joest-Museum, hieß es weiter. Im Mittelpunkt der Festlichkeiten werde thematisch der Wandel im Selbstverständnis der Entwicklungszusammenarbeit stehen.