"Verfolgte Menschen werden nicht zurückkommen. Auch, wer mit Kindern geflohen ist, hat es schwer, zurückzukommen – zumal die Reise schwierig und gefährlich ist", sagte Lutfi im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Sonntag in Beirut.
Hohe Kosten bei der Grundversorgung, fehlende Arbeitsplätze und Wohnungen ließen die Menschen an einer Rückkehr zweifeln. Die Älteren hätten es dagegen schwerer, außerhalb Syriens Wurzeln zu schlagen und trügen ihre Erinnerungen mit sich.
Bis zu seiner Ernennung zum Oberen des Franziskanerkonvents in Beirut war Lutfi Leiter des franziskanischen "Terra Santa College" in Aleppo. Er fungiert als "Regionalminister der Franziskaner für die Region Sankt Paul" – Jordanien, Libanon und Syrien.
Gegenwärtig sei die Lage noch zu unklar, so Lutfi weiter.
Keiner weiß was wird
"Noch weiß niemand, was für ein Syrien nach dem Krieg übrig bleiben wird. Die Menschen warten auf sein Ende und die Befreiung der Region." Es sei schwer abzuschätzen, was hinter den Kulissen tatsächlich verhandelt werde.
Insbesondere die Türkei habe das Interesse, die kurdischen Unabhängigkeitsbestrebungen zu unterbinden, und missbrauche die Flüchtlinge auf ihrem Gebiet als Druckmittel gegenüber Europa. "Damit ist Präsident Recep Tayyip Erdogan zu einem sehr gefährlichen Player geworden."