Kardinal Marx zum Umgang mit Religion

"Religion wird zunehmend missbraucht"

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat vor einer Instrumentalisierung von Religion gewarnt. Er appellierte, genau hinzusehen, wie mit Religion umgegangen werde.

Ein Gläubiger hält auf dem Petersplatz während des Angelus-Gebets ein Kreuz / © Alessandra Tarantino (dpa)
Ein Gläubiger hält auf dem Petersplatz während des Angelus-Gebets ein Kreuz / © Alessandra Tarantino ( dpa )

Religion werde in unterschiedlicher Weise benutzt und vermehrt auch missbraucht, sagte der Erzbischof von München und Freising am Sonntag in Tuntenhausen im oberbayerischen Landkreis Rosenheim.

Dort feierte Marx laut seiner Pressestelle den Festgottesdienst zur Wiedereröffnung der Wallfahrtsbasilika Mariä Himmelfahrt. Wichtig sei es, hinzusehen, wie mit Religion umgegangen werde: "Rufen wir damit Hass hervor oder Aufbruch, werden die Menschen dadurch in die Freiheit der Kindschaft Gottes erhoben oder in eine Existenz der Angst niedergedrückt?"

"Religion ist nicht gleich Religion"

Marx, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist, ergänzte: Auch wenn eine Studie der Vereinten Nationen belege, dass 85 Prozent der Menschheit religiös seien, "Tendenz steigend, beruhigt mich das überhaupt nicht, denn Religion ist nicht gleich Religion".

Die Basilica Minor in Tuntenhausen ist laut Mitteilung eine der wichtigsten Mariengnadenstätten im Erzbistum München und Freising. Das ursprünglich spätgotische Gotteshaus wurde demnach zwischen 1628 und 1629 zu einer dreischiffigen Hallenkirche mit Umgangschor umgebaut, 1630 erneut geweiht und seit 2016 grundlegend statisch instandgesetzt. Die Kirche habe unter anderem einen neuen Ambo und eine neue Orgel bekommen. Zudem sei mit der Restaurierung des Mirakelbild-Zyklus an der Außenseite des Gebäudes begonnen worden. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme beliefen sich auf rund 7,9 Millionen Euro, die Orgel habe zusätzlich 360.000 Euro gekostet.

Kardinal Marx im Display einer Kamera / © Julia Steinbrecht (KNA)
Kardinal Marx im Display einer Kamera / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA