Kirche in Argentinien stellt sich hinter Präsident Fernandez

"Hand in Hand"

Inmitten einer schweren Wirtschaftskrise schwenkt Argentinien mit dem Amtsantritt von Präsident Alberto Fernández leicht nach links. Die katholische Kirche stellt sich hinter dessen Politik.

Alberto Fernandez hat die Präsidentenwahlen in Argentinien gewonnen / © Daniel Jayo (dpa)
Alberto Fernandez hat die Präsidentenwahlen in Argentinien gewonnen / © Daniel Jayo ( dpa )

"Es gibt viele Dinge, in denen wir mit den Regierungen auf nationaler und regionaler Ebene übereinstimmen, insbesondere in der Sozialpolitik. Hier werden wir Hand in Hand gehen", sagte der Erzbischof von La Plata, Victor Manuel Fernandez, laut einem Bericht der Tageszeitung "La Gaceta" (Onlineausgabe Mittwoch Ortszeit).

Zugleich begrüßte Erzbischof Fernandez die Botschaft des neuen Präsidenten, der zu einer Überwindung der gesellschaftlichen Spaltung und zu einem friedlichen Miteinander aufgerufen habe. Die katholische Kirche werde den politischen Prozess innerhalb des Landes und der Provinz begleiten, so der Erzbischof, der als Vertrauter von Papst Franziskus gilt. Es gebe allerdings auch Differenzen wie die unterschiedliche Position in der Frage der Liberalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen, bei der Präsident Fernandez einen baldigen Vorstoß angekündigt hatte.

Wahlkampfversprechen: Bekämpfung der Armut

Das kirchliche Portal "Vida nueva Digital" hob hervor, Alberto Fernandez habe in seiner Antrittsrede am Dienstag ähnliche Formulierungen verwendet, die auch Papst Franziskus in der Vergangenheit benutzt habe.

Der linksgerichtete Präsident Alberto Fernandez hatte gemeinsam mit der ehemaligen Präsidentin Cristina Kirchner (2007-2015) im Oktober die Wahlen klar gewonnen und den konservativen Amtsinhaber Mauricio Macri abgelöst. Am Dienstag war er vereidigt worden. Im Wahlkampf hatten sich zahlreiche prominente katholische Armenpriester aus der bevölkerungsreichen Provinz Buenos Aires hinter Fernandez gestellt und ihm ihre Unterstützung zugesichert. Ein zentrales Wahlkampfversprechen der neuen Fernandez-Regierung ist die Bekämpfung der Armut.


Quelle:
KNA