Der Weltkirchenrat (Ökumenischer Rat der Kirchen, ÖRK) fürchtet wegen des Iran-USA-Konflikts "mögliche Konsequenzen" für die Region des Mittleren Ostens. Die Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani durch das US-Militär sei eine "gravierende Eskalation", erklärte ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit (Freitag). Soleimani, den nicht wenige internationale Beobachter als Terroristen einstuften, wurde in der Nacht zum Freitag durch einen US-Raketenangriff in Bagdad getötet.
Bedrohliche Lage
Der General sei zwar "kein unschuldiges Opfer" gewesen, so der Weltkirchenrat. Doch dieser Angriff der USA und die zu erwartenden Reaktionen machten die Lage noch bedrohlicher. Tveit sprach wörtlich von "unkalkulierbaren Folgen" und mahnte die Konfliktparteien zu "größtmöglicher Zurückhaltung". Denselben Ausdruck wählte am Freitag auch UNO-Generalsekretär Antonio Guterres.
Im ÖRK sind mehr als 550 Millionen Christen aus 350 evangelischen, anglikanischen, orthodoxen und altkatholischen Kirchen verbunden. In der Praxis engagiert sich der 1948 gegründete Weltkirchenrat für eine Vernetzung der Mitgliedskirchen sowie für diakonische, soziale und entwicklungspolitische Projekte.