"Wir können nicht den Weg in die Zukunft gehen ohne die Synodalität", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Freitag in München. Dazu gehörten Gespräche und das Hören auf den Heiligen Geist.
Anlass war die Präsentation eines Buchs des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., in deutscher Übersetzung. Es trägt den Titel "Begegnung mit dem Mysterium". Das Vorwort dazu schrieb der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm. Das Buch füllt laut Marx eine Lücke und ist zugleich eine Einladung, die Orthodoxie besser kennenzulernen. Es richte sich an eine interessierte ökumenische Öffentlichkeit, spreche aber auch in die Welt und habe eine Botschaft nach innen.
Einsatz für den Dialog
Zugleich ging der Kardinal auf die Ökumene ein. Deutschland sei das einzige Land in Europa, in dem keine der christlichen Konfessionen dominant sei. Durch diese Trennung sei etwas passiert, "was uns herausfordert". Das Reformationsgedenken 2017 habe wieder gezeigt, dass gerade in der praktischen Ökumene, etwa auf Ebene der Familien, noch einiges zu tun sei. Ökumene bedeute nämlich nicht nur, Papiere zu verfassen, die letztlich allein von Theologen gelesen würden, sondern es gehe um den Alltag und das gemeinsame Kennenlernen.
Bischöfe und Priester seien gefordert, diesen Dialog möglich zu machen, so Marx. Es gehe um eine Einheit der Christen in Vielfalt, bei der die jeweiligen Traditionen nicht aufgegeben werden müssten. Diese Vielfalt mache aber auch vielen Menschen Angst, räumte Marx ein. Dennoch sei es wichtig, "zusammenzustehen". Es müsse sichtbar sein: "Diese Christen gehörten zusammen." Dafür sei das Buch eine große Hilfe.
Der griechisch-orthodoxe Metropolit Augoustinos sagte bei der Präsentation, das Buch von Bartholomaios I. sei keines des vergangenen Jahrhunderts, keines über das Mittelalter, die Mystik und das exotisches Morgenland. "Es ist ein modernes Buch über einen modernen Menschen in einer zeitlos modernen Kirche! Lesen Sie es, und Sie werden es selbst merken!"