Bischof Cesar Essayan erklärte bei einem Treffen mit einer Delegation des Entwicklungshilfswerks Misereor, katholische Schulen seien "ein Versuchsraum für das Zusammenleben" und böten "Bildung ohne Indoktrinierung.
Auch wenn die katholischen Schulen heute weniger Schülern dienten als noch vor 15 Jahren, leiste die Kirche mit ihrem Schulnetz in allen Landesteilen einen wichtigen Beitrag zum Dialog und gleichzeitig zur Präsenz der Kirchen. Diese Aufgabe müsse "weitergeführt und gestärkt werden", so Essayan.
Warnung vor finanziellem Druck
Er warnte vor negativen Auswirkungen der gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise des Landes, die die christlichen Einrichtungen finanziell unter Druck setzten. Gegenwärtig arbeite das Vikariat gemeinsam mit mehr als 40 religiösen Kongregationen und Institutionen an einem Projekt zur Stärkung katholischer Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäusern.
Auf die Bedeutung der katholischen Schulen als Beitrag für eine "Erziehung zum Frieden" wies bei dem Treffen auch der Nuntius im Libanon hin, Erzbischof Joseph Spiteri. Kinder seien "ein wunderbarer Kanal in die Gesellschaft"; daher gelte es die katholischen Schulen zu schützen. Die Schulen böten zudem eine große Zahl guter Arbeitsplätze und ermöglichten damit Familien, in den Dörfern zu bleiben, statt in die Städte oder ins Ausland zu ziehen.
Vertreter von Misereor, darunter der Freiburger Erzbischof Stephan Burger sowie Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel, halten sich bis Samstag im Libanon auf, der zusammen mit Syrien Schwerpunktland der diesjährigen Fastenaktion ist. Das Motto lautet: "Gib Frieden!"