Kirchenvertreter im Libanon fordern Unterstützung

"Wichtiger Beitrag zum Dialog"

​Katholische Kirchenvertreter im Libanon haben sich für eine Stärkung des kirchlichen Schulsystems ausgesprochen. Katholische Schulen seien eine wichtige Alternative im Libanon, sagte der Apostolische Vikar von Beirut.

Kirchenvertreter im Libanon fordern Unterstützung für Schulen / © S_Photo (shutterstock)
Kirchenvertreter im Libanon fordern Unterstützung für Schulen / © S_Photo ( shutterstock )

Bischof Cesar Essayan erklärte bei einem Treffen mit einer Delegation des Entwicklungshilfswerks Misereor, katholische Schulen seien "ein Versuchsraum für das Zusammenleben" und böten "Bildung ohne Indoktrinierung.

Auch wenn die katholischen Schulen heute weniger Schülern dienten als noch vor 15 Jahren, leiste die Kirche mit ihrem Schulnetz in allen Landesteilen einen wichtigen Beitrag zum Dialog und gleichzeitig zur Präsenz der Kirchen. Diese Aufgabe müsse "weitergeführt und gestärkt werden", so Essayan.

Warnung vor finanziellem Druck

Er warnte vor negativen Auswirkungen der gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise des Landes, die die christlichen Einrichtungen finanziell unter Druck setzten. Gegenwärtig arbeite das Vikariat gemeinsam mit mehr als 40 religiösen Kongregationen und Institutionen an einem Projekt zur Stärkung katholischer Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäusern. 

Erzbischof Stephan Burger (l.) und Kardinal Bechara Boutros Rai / © Andrea Krogmann (KNA)
Erzbischof Stephan Burger (l.) und Kardinal Bechara Boutros Rai / © Andrea Krogmann ( KNA )

Auf die Bedeutung der katholischen Schulen als Beitrag für eine "Erziehung zum Frieden" wies bei dem Treffen auch der Nuntius im Libanon hin, Erzbischof Joseph Spiteri. Kinder seien "ein wunderbarer Kanal in die Gesellschaft"; daher gelte es die katholischen Schulen zu schützen. Die Schulen böten zudem eine große Zahl guter Arbeitsplätze und ermöglichten damit Familien, in den Dörfern zu bleiben, statt in die Städte oder ins Ausland zu ziehen.

Vertreter von Misereor, darunter der Freiburger Erzbischof Stephan Burger sowie Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel, halten sich bis Samstag im Libanon auf, der zusammen mit Syrien Schwerpunktland der diesjährigen Fastenaktion ist. Das Motto lautet: "Gib Frieden!"

Bischöfliches Hilfswerk Misereor

Misereor ist das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk. Es wurde 1958 von den katholischen Bischöfen in Deutschland auf Vorschlag des damaligen Kölner Kardinals Josef Frings als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt gegründet.

Der Name bezieht sich auf das im Markus-Evangelium überlieferte Jesuswort "Misereor super turbam" (Ich erbarme mich des Volkes). Sitz des Hilfswerks ist Aachen.

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA