Einerseits gelte es, eine innere Armut zu akzeptieren, andererseits "müssen wir eine Armut suchen, um frei zu sein und lieben zu können", so das Kirchenoberhaupt. In seiner Katechesereihe zur Bergpredigt Jesu sprach Franziskus über die erste Seligpreisung: "Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich."
Jesus spreche hier von jenen, die sich in ihrem Herzen als Arme, als Bettler fühlten, erläuterte der Papst. Oft jedoch seien andere Maßstäbe zu hören: Man müsse jemand sein, sich einen Namen machen. "Wenn ich aber 'jemand' sein muss, stehe ich in Konkurrenz zu den anderen und bin besessen von der Sorge um mich selbst", warnte Franziskus. "Wenn ich nicht akzeptiere, dass ich arm bin, hasse ich all das, was mich an meine Schwachheit erinnert."
Für "Bitte, Danke und Entschuldigung"
In dem Zusammenhang erinnerte der Papst erneut an die drei Worte, die das Zusammenleben in Ehe und Familie einfacher machten: "Bitte, Danke und Entschuldigung." Am schwierigsten sei es, einen Fehler zuzugeben und um Entschuldigung zu bitten. Eine solche Geste demütige das oft heuchlerische Selbstbild, das Menschen von sich hätten. "Jeder von uns hat einen wunden Punkt, jeder. Die Frage ist nur: Wo?", mahnte der Papst.
In seinen Ansprachen bei den wöchentlichen Generalaudienzen hat Franziskus vergangene Woche eine Reihe zu den acht Seligpreisungen begonnen, wie sie im Matthäusevangelium zu Beginn des fünften Kapitels stehen. An diesem Mittwoch sprach er über die erste. Die weiteren sieben Schlüsselsätze Jesu will er in den nächsten Wochen behandeln.