Papst prangert Hochmut unter Christen an

"Kein guter Jünger, der wie ein Pfau herumstolziert"

Mit einer Haltung des Sanftmuts und der Einfachheit zeichnen sich Jünger Christi aus, meint Papst Franziskus beim Mittagsgebet am Fest der Taufe des Herrn. Wer ein Zeugnis für Christus geben möchte, dürfe die Botschaft nicht aufdringlich anbieten.

Pfau mit gestreuten Flügeln (shutterstock)

Jünger Christi zeichneten sich durch "die Haltung der Sanftmut, der Einfachheit, des Respekts, der Mäßigung und der Verborgenheit" aus, so Franziskus weiter beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz: "Das ist kein guter Jünger, der wie ein Pfau herumstolziert, sondern der, der demütig ist und Gutes tut, ohne dies herumzuzeigen".

In ihrer Mission seien Christen dazu aufgerufen, ihren Nächsten die christliche Botschaft anzubieten, aber nicht aufzudrängen. Wer ein überzeugendes Zeugnis für Christus geben wolle, müsse das konkrete Leben der Menschen teilen.

Erinnerung an die eigene Taufe

In seiner Ansprache am Mittag zum Fest der Taufe Jesu erinnerte der Papst die Gläubigen an ihre eigene Taufe. Dadurch sei jeder von ihnen ein Jünger Jesu und ein Verkünder des Glaubens geworden. Es sei gut, sich nicht nur an seinen Geburtstag, sondern auch an seinen Tauftag zu erinnern. Wer diesen nicht mehr wisse, solle das Datum herausfinden.

Papst Franziskus hat an diesem Sonntag in der Sixtinischen Kapelle 32 Kleinkinder getauft. Der Gottesdienst fand traditionsgemäß am Fest "Taufe des Herrn" statt, das an die Taufe Jesu durch Johannes im Jordan erinnert; mit dem Fest endet die Weihnachtszeit. Bei den Täuflingen - 15 Mädchen und 17 Jungen - handelte es sich vor allem um Kinder von Vatikanangestellten.

Taufe von Kleinkindern weiter sinnvoll

In seiner Predigt, die Franziskus auf Rücksicht auf die Kinder frei und kurz hielt, betonte er, es sei wichtig, Kinder schon jung zu taufen. "In der Taufe geben wir den Kindern einen Schatz, ein Versprechen: den Heiligen Geist", sagte der Papst. Dieser Schatz helfe dem Kind, wenn es aufwachse. Aufgabe der Eltern sei es, dafür zu sorgen, dass die Kinder in dieser Kraft des Heiligen Geistes wachsen können.

Für den Fall, dass die Kinder während der Zeremonie anfangen sollten zu quengeln oder zu weinen, sei das kein Problem. Ihnen sei eventuell zu heiß oder zu eng in der Kleidung. "Dann gebt ihnen zu trinken, stillt sie", ermunterte der Papst.

Während Franziskus selber alle Kinder mit Wasser "im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes" taufte, assistierten ihm Erzbischof Georg Gänswein und Bischof Fernando Vergez, die etliche der Täuflinge zuvor mit Chrisamöl salbten. Nach der Taufe zeichneten sie wie zuvor die Eltern den Kindern ein Kreuz auf die Stirn und legten ihnen ein Taufkleid an.


Papst Franziskus beim Angelusgebet am Fest der Taufe des Herrn / © Andrew Medichini (dpa)
Papst Franziskus beim Angelusgebet am Fest der Taufe des Herrn / © Andrew Medichini ( dpa )

Papst Franziskus tauft ein Kleinkind beim Gottesdienst zum Fest der "Taufe des Herrn" / © Vatican Media (KNA)
Papst Franziskus tauft ein Kleinkind beim Gottesdienst zum Fest der "Taufe des Herrn" / © Vatican Media ( KNA )
Quelle:
KNA