Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat sich kritisch zur politischen Kultur in Deutschland geäußert. "Wer kann in der jetzt normal gewordenen Erregungskultur eigentlich noch bestehen?", schrieb Bedford-Strohm am Montag auf Facebook mit Verweis auf die Rücktrittsankündigung von Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und den Rücktritt von Andrea Nahles (SPD). "Ich möchte nicht, dass nur noch die Abgebrühten und Machthungrigen politische Spitzenverantwortung tragen."
Kultur der Achtung und des Respekts stärken
Es müsse gefragt werden, was man tun könne, "damit eine Kultur der Achtung und des Respekts und die Suche nach den an ethischen Grundsätzen orientierten besten Lösungen für die Herausforderungen heute in unserer politischen Kultur wieder gestärkt wird", so der EKD-Chef weiter. Bei Rücktritten würden immer die Fehler der Verantwortlichen analysiert. "Und das darf auch sein. Aber Fehler haben andere in Verantwortung früher auch gemacht, ohne dass das zu Rücktritten geführt hat." Jenseits aller politischen Diskussionen empfinde er "vor allem Respekt und Wertschätzung gegenüber dem Einsatz von Annegret Kamp-Karrenbauer für unser Gemeinwesen".