Jeder vierte Deutsche, insgesamt 25 Prozent, ist in der Corona-Krise für die Gleichstellung von Kirchen mit systemrelevanten Einrichtungen wie Supermärkten.
58 Prozent fänden es dagegen richtig, dass die Gotteshäuser nur für individuelle Gebete offenstünden, ergab eine in Erfurt veröffentliche repräsentative Erhebung des Meinungsforschungsinstitutes Insa. Dabei hätten mit 61 Prozent die Männer das Verbot öffentlicher Gottesdienste häufiger als angemessen erachtet als die befragten Frauen mit 55 Prozent.
Unterschiede bei Antworten nach Konfessionen
Geordnet nach der Konfession beziehungsweise der Zugehörigkeit zu einer Landeskirche zeigten sich den Angaben zufolge deutlichere Unterschiede. So sei die aktuelle Praxis mit 67 Prozent vor allem bei den konfessionslosen Deutschen auf die größte Zustimmung gestoßen.
Dagegen hätten sich die Mitglieder einer Freikirche fast zur Hälfte (48 Prozent) für eine Gleichbehandlung von Kirchen etwa mit Arztpraxen ausgesprochen.
Unter den Katholiken teilten 26 Prozent und bei den landeskirchlichen Protestanten 27 Prozent der Befragten die Auffassung, dass Kirchen auch systemrelevant sind, ermittelte Insa.
Nur wenig Einfluss habe die Parteienpräferenz. Hier lägen die Werte zwischen dem Spitzenreiter, den AfD-Anhängern mit 29 Prozent, und dem Schlusslicht, den Wählern der Union mit 24 Prozent, nur wenig auseinander.