Die Hilfswerke leisteten "einen unverzichtbaren Beitrag, den Corona-Ausbruch in den Flüchtlingsregionen einzudämmen". Deshalb seien Unterstützung und Spenden jetzt so enorm wichtig, erklärte Müller in einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch).
In der Krise sollte man Solidarität mit den Ärmsten zeigen, betonte der Minister. "Ich danke den vielen Deutschen, die sich trotz der schwierigen Situation bei uns zu Hause dafür engagieren."
Angst vor Ausgrenzung
Das katholische Hilfswerk Misereor betonte, die Lage in vielen Ländern sei dramatisch. "In Syrien melden unsere Partner, dass sich Binnenvertriebene, die mögliche Symptome des Coronavirus aufweisen, nicht melden, weil sie Angst haben, noch mehr als ohnehin schon ausgegrenzt und von Leistungen ausgeschlossen zu werden", sagte der Misereor-Vorstandsvorsitzende Pirmin Spiegel.
Die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel, sagte mit Blick auf die nun weitgehend ausfallende Osterkollekte: "Kollekten und Spenden sind die Basis der Arbeit von Brot für die Welt. Ohne sie könnten wir armen und schutzlosen Menschen weltweit nicht helfen."
Millionen Kinder ohne Schulessen
Sie sagte den Funke-Zeitungen: "300 Millionen Kinder weltweit bekommen kein Schulessen mehr - oft die einzige Mahlzeit am Tag. Gemeinsam mit unseren Partnern helfen wir jetzt, Not zu lindern. Dafür brauchen wir Kollekten und Spenden."
Auch der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, rief zu Spenden für "Brot für die Welt" auf. "Die Corona-Krise verstärkt bestehende Spaltungen zwischen Arm und Reich, bei uns und in der Welt. Ein besonderes Zeichen wäre darum eine direkte Spende für Brot für die Welt", sagte Lilie.