Die Ankunft der unbegleiteten Minderjährigen in Luxemburg sei ein "ermutigender Start", erklärten Unicef, das Flüchtlingshilfswerk UNHCR sowie die Internationale Organisation für Migration IOM (Mittwoch).
Am Mittwochmorgen waren elf Jungen und ein Mädchen im Alter von 11 bis 15 Jahren aus Syrien und Afghanistan von Griechenland nach Luxemburg geflogen worden. Vorher durchliefen die Kinder einen Gesundheitscheck und wurden auf das Coronavirus getestet; alle Tests waren den Angaben der Hilfsorganisationen zufolge negativ.
Lob für die koordinierende Arbeit der EU-Kommission
Vor dem Flug erhielten die Kinder Informationen, was sie während ihrer Reise und bei der Ankunft in Luxemburg erwartet. IOM-Mitarbeiter begleiteten sie auf dem Flug aus Griechenland und sorgten für eine sichere Übergabe an die zuständigen Behörden.
Die Hilfsorganisationen lobten die koordinierende Arbeit der EU-Kommission, die den Umsiedlungsmechanismus Anfang März vorgeschlagen hatte. Zehn EU-Staaten und die Schweiz haben sich bereit erklärt, insgesamt 1.600 minderjährige Flüchtlinge von den griechischen Inseln zu übernehmen: Belgien, Bulgarien, Frankreich, Kroatien, Finnland, Deutschland, Irland, Portugal, Luxemburg und Litauen. Unterstützt werden die Länder bei der Umsiedlung vom UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR, der Internationalen Organisation für Migration IOM und dem Europäischen Unterstützungsbüros für Asylfragen EASO.
5.200 unbegleitete Minderjährige in Griechenland
Laut den Hilfsorganisationen lebten Anfang April 5.200 unbegleitete Minderjährige in Griechenland. 1.600 davon seien besonderen Risiken wie Ausbeutung, Gewalt oder prekären Lebensbedingungen etwa in den Flüchtlingslagern auf den Inseln ausgesetzt.
Am Wochenende sollen 50 weitere Flüchtlingskinder nach Deutschland kommen. In erster Linie sollen unbegleitete Minderjährige evakuiert werden, womöglich aber auch kranke Kinder mit ihren Familien.