Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hat erneut zu der 24-Stunden-Gebetsaktion "Werft die Netze aus" um geistliche Berufe eingeladen. Aufgrund der großen Beteiligung in den Gemeinden und vieler positiver Rückmeldungen werde die Aktion 2020 am Weltgebetstag für geistliche Berufungen am 2. und 3. Mai erneut durchgeführt - und zwar wegen der Corona-Krise in digitaler Form, teilte die Bischofskonferenz am Montag in Bonn mit.
Erster Aufruf 2019 erfolgreich
Die Aktion fand im vergangenen Jahr erstmals statt. Man bete in diesem Jahr nicht gemeinsam in Kirchen, sondern von zuhause aus, erklärte der Leiter des Zentrums für Berufungspastoral bei der Bischofskonferenz, Pfarrer Michael Maas. "Es wird - anders als 2019 - kaum möglich sein, an einem Ort 24 Stunden hindurch zu beten mit Ausnahme von Klöstern. Aber das Gebet wird stattfinden."
Maas baut darauf, dass Einzelne das Gebet in vielen Wohnungen für eine bestimmte Zeit trügen und es auf viele Gläubigen verteilt gelinge, das Gebet über 24 Stunden hindurch fortzusetzen. Das Projekt sei - abseits der Corona-Pandemie - von Anfang an so angelegt gewesen, dass man sowohl gemeinschaftlich in einer Kirche als auch zu Hause in der Familie oder allein beten könne.
Frage nach dem Sinn des Lebens
"Gerade jetzt ist das Gebet um geistliche Berufungen wichtig, denn es wird sichtbar, was uns die Seelsorge bedeutet, wie wir als Christen von der Spendung der Sakramente leben, was die Verkündigung des Evangeliums gerade in schwierigen Zeiten bedeuten kann", so Maas weiter. Seelsorgliche Berufe vermittelten gerade in schwierigen Zeiten Hoffnung und Halt. Die Frage nach dem Sinn des Lebens rücke in der gegenwärtigen Krise noch stärker ins Bewusstsein und rufe in einem jedem die Frage nach der persönlichen Berufung als Christ wach.
"Im Gebet wollen wir uns auch ganz persönlich dieser Frage stellen", so Maas. Mitmachen kann, wer sich auf der Internetseite des Weltgebetstages registriert. Eine interaktive Karte zeige dann, wo überall gebetet werde.