Der traditionsreiche Blutritt in Weingarten hat wegen der Corona-Pandemie erstmals seit Jahrzehnten nur in sehr verkürzter und verkleinerter Form stattgefunden. Statt gemeinsam mit hunderten Reitern und Wallfahrern trug am Freitagmorgen nur ein einzelner Reiter, Dekan Ekkehard Schmid, die traditionelle Blutreliquie durch die Stadt, um so Gottes Segen zu erbitten. Die Online-Übertragung der verkürzten Prozession sowie einen Gottesdienst und Gebete verfolgten mehrere Tausend Zuschauer.
2021 große Prozession erwartet
"Es war dieses Jahr nur ein 'Blut-Rittle', dennoch danke ich allen, dass wir auch in diesem Rahmen eine kleine, schöne Feier begehen konnten", sagte Schmid. Zugleich sei er überzeugt, am 14. Mai 2021 den Blutritt wieder als große, fröhliche Prozession gemeinsam mit den vielen Blutreitern gestalten zu können.
Die Tradition der größten Reiterprozession Europas reicht bis ins elfte Jahrhundert zurück, als das Kloster Weingarten Teile einer Heilig-Blut-Reliquie aus dem italienischen Mantua erhielt. Sie enthält der Legende nach mit dem Blut Christi vermischte Erde.