Katholiken in Indien fordern Erdbestattung von Corona-Toten

Kritik an Bestattungsverbot

In der Erzdiözeses Mumbai sind Erdbestattungen von Corona-Toten seit Anfang April verboten. Dortige Katholiken fordern von Kardinal Oswald Gracias, wieder Bestattungen von Corona-Opfern auf Kirchenfriedhöfen zuzulassen.

Kampf gegen das Coronavirus in Indien / © Manish Swarup (dpa)
Kampf gegen das Coronavirus in Indien / © Manish Swarup ( dpa )

"Wir wollen, dass unsere Lieben auf unseren Friedhöfen begraben werden", zitiert der asiatische Pressedienst Ucanews (Freitag) einen Sprecher der Katholiken.

Seit 2. April musste die Erzdiözese Mumbai das von der Stadtverwaltung erlassene Verbot von Erdbestattungen von Corona-Toten befolgen.

Oberstes Gericht kippte Verbot

Vor einer Woche kippte jedoch der Oberste Gerichtshof des Bundesstaates Maharashtra diese Richtlinie. Es gebe keinen wissenschaftlichen Beweis für die Befürchtung, "dass sich das Coronavirus über Leichen ausbreiten könnte", hieß es in dem Urteil.

Auf Kritik war das Beerdigungsverbot auch bei der Landesregierung von Maharashtra gestoßen.

Viele Neuinfektionen in Indien

Die 18-Millionen-Einwohner-Metropole Mumbai, das ehemalige Bombay, ist mit mehr als 30.000 Covid-19-Infektionen die am stärksten betroffene Stadt Indiens.

Der Subkontinent hat sich in den vergangenen Tagen mit extrem vielen Neuinfektionen zu einem neuen Corona-Hotspot entwickelt. 42 Prozent der bislang offiziell 4.706 Todesfälle wurden in Maharashtra registriert.


Quelle:
KNA