Helfer warnen vor größeren Zerstörungen nach Zyklon

"Unsere Solidarität ist gefragt"

Nach dem Zyklon in Indien und Bangladesch warnen Helfer vor der Ausbreitung des Coronavirus. Das gesamte Ausmaß der Zerstörung sei erst in einigen Tagen zu überblicken.

Wirbelsturm Amphan in Indien / © Avishek Das (dpa)
Wirbelsturm Amphan in Indien / © Avishek Das ( dpa )

"Die Lage scheint vielerorts noch chaotisch, die Kommunikationsverbindungen wurden zerstört, was den Informationsfluss über die tatsächlichen Schäden erheblich erschwert", sagte die geschäftsführende Vorständin des Bündnis "Aktion Deutschland Hilft", Manuela Roßbach, am Dienstag in Bonn. Dennoch sei es wichtig, dass möglichst schnell wieder bessere Bedingungen hergestellt werden.

Der Zyklon Amphan war am vergangenen Mittwoch im Norden des Golfs von Bengalen auf Land getroffen. Der Wirbelsturm hat insbesondere in den indischen Bundesstaaten Westbengalen und Odhisa schwere Schäden angerichtet. Nach Informationen der Bündnisorganisation AWO International wurden allein in Westbengalen rund eine Million Häuser zerstört, 41.000 Strommasten entwurzelt und mehrere hundert Dörfer überschwemmt.

Straßen, Äcker und Brunnen zerstört

Auch die Distrikte Khulna, Barisal, Satkhira und Patuakhali in Bangladesch habe der Zyklon schwer getroffen. Über 360.000 Häuser erlitten Schäden, rund 18.000 Hektar landwirtschaftliche Anbaufläche sowie zahlreiche Dämme, Straßen und Brücken wurden zerstört. Helfer des Arbeiter-Samariter-Bunds berichten außerdem, dass infolge der Überschwemmungen viele Brunnen und Latrinen unbrauchbar sind.

Diese Folgen des Zyklons sind laut der "Aktion Deutschland Hilft" vor allem vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie verheerend und können eine Ausbreitung des Virus fatal begünstigen, denn Abstandsregeln und Hygienevorkehrungen können kaum eingehalten werden. Mit den Überschwemmungen steige zudem die Gefahr, dass sich weitere Krankheiten wie Cholera ausbreiten. "Viele Menschen in Indien und Bangladesch haben durch die Katastrophe ihr Zuhause verloren - und das inmitten einer Pandemie. Angesichts der prekären Lage ist unsere besondere Solidarität mit den Betroffenen des Zyklons gefragt", sagte Roßbach.


Quelle:
KNA