Indien hat den landesweiten Corona-Lockdown zum zweiten Mal verlängert. Betroffen sind weiterhin auch Kirchen, Tempel und Moscheen. Zunächst bis 17. Mai müssen Christen, Hindus und Muslime auf religiöse Veranstaltungen in ihren Gotteshäusern verzichten, wie indische Medien (Montag) berichten.
Durch den seit Ende März geltenden landesweiten Lockdown bleiben auch Schulen, Hotels, Restaurants und Shopping Malls geschlossen. Reisen per Bahn, Flugzeug, öffentlichem Nahverkehr und zwischen den Bundesländern bleiben verboten. 80 Prozent der 1,3 Milliarden Inder sind Hindus, 14 Prozent Muslime, 2,3 Prozent Christen; die verbleibenden knapp vier Prozent sind Sikhs, Buddhisten, Jain, Zoroastrier und Baha'i.
Experten rechnen mit hoher Dunkelziffer
Mit Stand Montag (4. Mai) verzeichnete Indien 42.456 Covid-19-Patienten; davon waren 1.390 gestorben und 11.442 wieder genesen. Experten rechnen aber mit einer weit höheren Dunkelziffer. In den vergangenen drei Tagen wurden laut Medien Rekordzahlen bei den Neuinfektionen gemeldet. Besonders betroffen sind demnach die Großstädte Neu Delhi, Bangalore und Mumbai.
Am Sonntag ließ die indische Luftwaffe in einigen Landesteilen aus Kampfjets Rosenblätter über Krankenhauspersonal und andere Berufsgruppen regnen, die an vorderster Front gegen das Virus kämpfen. "Die gesamte Nation ist in diesen herausfordernden Zeiten vereint", twitterte Verteidigungsminister Rajnath Singh. Er pries die Arbeit der sogenannten Frontkrieger und der Polizei, die seit Ende März die landesweite Virensperre durchsetzt.