Abbau des Gerüsts an Notre-Dame beginnt

Rund 40.000 Teile müssen weg

​Der Abbau des beim Brand der Pariser Kathedrale Notre-Dame verformten Gerüsts geht in die letzte Phase. An diesem Montag begannen Kletterer-Teams das geschmolzene Metall mit Säbelsägen zu zerschneiden.

Arbeiter beginnen mit dem Abbau des Gerüsts an der Kathedrale Notre-Dame / © Thibault Camus (dpa)
Arbeiter beginnen mit dem Abbau des Gerüsts an der Kathedrale Notre-Dame / © Thibault Camus ( dpa )

Diese Teile sollen dann mithilfe eines 80 Meter hohen Turmkrans, der im Dezember aufgestellt wurde, entfernt werden. Außerdem sollen die Gerüstteile, die mit einer Art Gondel zugänglich sind, von Gerüstbauern demontiert werden.

Vor dem verheerenden Brand der Kathedrale im April des vergangenen Jahres war die Turmspitze des weltberühmten Bauwerks restauriert worden. Das dafür auf dem Dach installierte Gerüst hielt dem Einsturz der Turmspitze zwar stand, wurde jedoch durch die Hitze des Feuers massiv verformt. Das Gerüst besteht aus rund 40.000 Teilen, wiegt 200 Tonnen und befindet sich teils in 40 Meter Höhe.

Arbeiten sollen den Sommer über andauern

In den vergangenen Monaten sei der Abbau des Gerüst akribisch vorbereitet worden, so die Verantwortlichen. Es wurde mit Stahlträgern stabilisiert, damit es nicht einstürzt. Es wird außerdem beidseitig von einem zweiten Gerüst umrahmt, damit die Kletterer in das verformte Gerüst steigen können. Die Arbeiten sollen den ganzen Sommer über dauern.

Das Flammeninferno im Herzen der französischen Hauptstadt hatte internationales Entsetzen ausgelöst. Präsident Emmanuel Macron hatte unmittelbar nach der Feuerkatastrophe einen Wiederaufbau innerhalb von fünf Jahren versprochen. Experten meldeten aber häufig Zweifel an diesem Zeitplan an.

Corona-Krise: Bauarbeiten zwischenzeitlich unterbrochen

Am Pfingstsonntag schließlich öffnete die Stadt den Platz vor der Kathedrale wieder für Besucher und Gläubige. Wegen der Corona-Krise waren die Bauarbeiten an dem rund 850 Jahre alten Bauwerk zwischenzeitlich unterbrochen worden. Von Ende April an kehrte dann wieder Leben auf der Baustelle ein.


Quelle:
dpa