Arbeiten an Notre-Dame beginnen wieder

Zurück zum Wiederaufbau

Nach einer Pause aufgrund der Coronavirus-Pandemie sollen die Arbeiten an der brandgeschädigten Pariser Kathedrale Notre-Dame wieder aufgenommen werden. Zehn Arbeiter sollen ab Montag die Bedingungen für den Neustart schaffen.

Der Pariser Erzbischof Michel Aupetit in der Kathedrale / © Guillaume Poli (KNA)
Der Pariser Erzbischof Michel Aupetit in der Kathedrale / © Guillaume Poli ( KNA )

Das berichtet die Zeitung "Le Figaro". Am 4. Mai sollen dann etwa 50 Arbeiter auf die Baustelle zurückkehren; zuletzt arbeiteten 170 Menschen dort.

Notre-Dame gehört zu den ersten historischen Denkmälern in Paris, an denen die Arbeiten wieder aufgenommen wird. Staatspräsident Emmanuel Macron will, dass der Wiederaufbau der Kathedrale 2024 abgeschlossen ist. Mitte April 2019 hatte ein Großbrand Teile des weltbekannten Bauwerks zerstört.

Die frühgotische Pariser Bischofskirche Notre-Dame ist ein Wahrzeichen von Paris. Vielen gilt sie als Inbegriff von Frankreichs Kathedralen. Die der Gottesmutter Maria geweihte Kirche liegt exponiert auf der Seine-Insel Ile de la Cite im historischen Zentrum und wurde vor dem Großbrand von 2019 pro Jahr von rund 12 bis 14 Millionen Menschen besucht.

Brand gut ein Jahr her

Im Zuge von Renovierungsarbeiten brach am 15. April 2019 auf dem Dach von Notre-Dame ein Großfeuer aus, das Dächer und Dachstuhl, Teile der Gewölbe sowie den Vierungsturm zerstörte. Die Wiederherstellung wird Hunderte Millionen Euro kosten und wohl viele Jahre dauern.

Der Nachfolgebau früherer Bischofskirchen wurde 1163 begonnen. Bereits 1182 war der Chor fertiggestellt, danach folgten das Hauptschiff sowie die Westfassade (1225) und die Türme (1250). Das monumentale Kircheninnere mit fünf Schiffen ist 130 Meter lang und 35 Meter hoch. Die beiden Türme der Fassade erreichen 69 Meter Höhe.

Wie so viele Kirchen in Frankreich erfuhr die Pariser Kathedrale während der Revolution tiefe Demütigung. Zunächst als revolutionärer "Tempel des Höchsten Wesens" entweiht, wurde sie später zum Weinlager. Erst Napoleon ordnete 1802 wieder eine Nutzung für den Gottesdienst an und krönte sich hier im Dezember 1804 in Anwesenheit von Papst Pius VII. selbst zum Französischen Kaiser. Victor Hugos Roman "Der Glöckner von Notre-Dame" (1831) machte das verfallende Gotteshaus zum Gegenstand romantischer Verklärung.

Neben der herausragenden kunsthistorischen Bedeutung des Gesamtbauwerks verdienen die berühmten Chimären-Figuren auf der oberen Galerie sowie die bedeutenden Figurenportale Beachtung. Letztere, auch die überlebensgroßen Königsstatuen am Mittelportal, sind allerdings Neuschöpfungen, da die Originale während der Revolution zerschlagen wurden.


Quelle:
KNA
Mehr zum Thema