Bischof Dieser zur Segnung von Homo-Paaren und zum Synodalen Weg

Reformen im Blick

​Aachens Bischof Helmut Dieser sieht derzeit geringe Chancen für Segnungen von homosexuellen Paaren in der katholischen Kirche. Im Blick auf den Synodalen Weg sagte er, dieser müsse "ein Erfolg werden".

Homosexuelles Paar / © Sven Hoppe (dpa)
Homosexuelles Paar / © Sven Hoppe ( dpa )

"Wenn wir am Ende die Segnungen mit Druck durchsetzen, da glaube ich, das würde zu Spaltungen führen", sagte er am Mittwochabend während einer Online-Gesprächsveranstaltung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) aus Düsseldorf. "Ich schließe es aber auch nicht aus." Er wäre zufrieden, wenn Beziehungen, die nicht in einer Ehe münden, als Versuch anerkannt würden, in Liebe mit einem Menschen zu leben, und nicht als Sünde gesehen würden.

Der Bischof wünschte sich, dass innerhalb der Kirche offener über Sexualität gesprochen werden könne, etwa in Predigten. Wenn Seelsorger das Thema nicht ansprächen, weil sie Widerstand und einen inneren Loyalitätskonflikt befürchteten, sei das ein Zeichen für eine Störung. "Das ist ein Ausweis für das Problem, das wir lösen müssen", sagte Dieser. "Wir können es nicht lösen, indem wir nur sagen, dass alles, was die Kirche bisher gesagt hat, genügt, um die neuen Fragen zu beantworten." Diese Fragen müssten zunächst zugelassen werden.

Bischof Dieser: Synodaler Weg muss ein Erfolg werden

Aachens katholischer Bischof Helmut Dieser hat für ein Gelingen des Reformdialogs Synodaler Weg geworben. "Unser Forum und der Synodale Weg müssen ein Erfolg werden", sagte er während der Online-Gesprächsveranstaltung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) aus Düsseldorf. Es gehe um dramatische Weichenstellungen, die darüber entschieden, ob die Kirche in die vielschichtige, verweltlichte Gesellschaft hinein aufbrechen und mit den Menschen auf Augenhöhe sprechen könne. "Wenn wir da keinen Erfolg im Synodalen Weg haben, dann fürchte ich, werden wir zunächst einmal zu einer Sekte."

Die Veranstaltung war Teil einer BDKJ-Reihe zum Reformdialog Synodaler Weg, auf dem Dieser dem Forum zu Sexualität und Partnerschaft vorsitzt. Der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp war vor Kurzem aus diesem Gremium ausgetreten. Die dort mehrheitlich verfolgte Linie ziele auf eine Veränderung der kirchlichen Sexualmoral ab, erklärte er in einem Interview zur Begründung.

Nach intensivem Ringen hatten die deutschen Bischöfe im Frühjahr 2019 einen verbindlichen Synodalen Weg beschlossen. Dabei soll es vor allem um die Themen Macht, Sexualmoral, Lebensform der Priester und die Rolle von Frauen in der Kirche gehen. Unter Mitarbeit von katholischen Laien und externen Experten wollen die Bischöfe ihre Positionen zu diesen Fragen klären. Vor Beginn der ersten Synodalversammlung Ende Januar hatten einige Bischöfe Kritik an dem Format geäußert.


Quelle:
KNA